Berlin – Der Schwulensender Timm hat akute Finanzprobleme. Die Betreiberfirma Deutsche Fernsehwerke GmbH musste Insolvenz anmelden.
Der Berliner Schwulen-Sender Timm ist pleite. Die DFW Deutsche Fernsehwerke GmbH hat nach eigenen Angaben bereits am vergangenen Donnerstag beim Amtsgericht Charlottenburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Der Rechtsanwalt Jürgen Wallner wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Als Grund für die Insolvenz gab das Unternehmen einen „Nachfinanzierungsbedarf beim weiteren Ausbau des Fernsehsenders“ an. Ob dem Sender durch das Insolvenzverfahren eine Sanierung gelingt, ist noch unklar. Timm TV war bislang für eine Anfrage von DF nicht erreichbar.
Noch nicht entschieden ist, ob der Sender seinen Betrieb während des Insolvenzverfahrens dauerhaft aufrecht erhalten kann. Derzeit sendet Timm unverändert. Spekulationen wonach der Satellitenbetreiber Astra wegen unbezahlter Rechnungen damit droht, das Sendesignal bereits am Mittwoch abzuschalten, kommentierte ein Sprecher von Astra Deutschland gegenüber DIGITAL FERNSEHEN nicht .
Der Sender teilte auf seiner Internetseite mit: „Das Unternehmen beabsichtigt eine Sanierung des Unternehmens, ggf. im Wege des Insolvenzplanes. Hierzu hat der vorläufige Insolvenzverwalter mit den wesentlichen Verfahrensbeteiligten Kontakt aufgenommen, um die weitere Verfahrensstrategie abzustimmen.“
Timm war am 1. November 2008 als Free-TV-Sender gestartet. Er richtet sich vor allem an Schwule. Der Aufbau des Senders fiel jedoch genau in die Zeit, in der sich die Krise am Werbemarkt deutlich verschärfte. Schon zur Jahresmitte 2009 hatte der Sender etliche freie und feste Mitarbeiter entlassen müssen. [mw]
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