Bonn – An der bislang größten Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen in Deutschland dürfen nur vier Bieter teilnehmen. Das hat am Freitag die Bundesnetzagentur entschieden.
Bei den Antragstellern handelt es sich um die beiden Marktführer Deutsche Telekom und Vodafone sowie E-Plus und Telefónica O2, teilte die Bundesnetzagentur am Freitag mit. Die Auktion soll am 12. April in Mainz stattfinden.
Bei der Regulierungsbehörde hatten sich Anfangs sechs Unternehmen für die Auktion beworben. Ein Bieter zog seinen Antrag zurück, der andere erfüllte laut Regulierungsbehörde die Voraussetzungen für die Zulassung nicht. Nach Informationen von dpa-AFX handelte es sich dabei um die Stuttgarter Firma Airdata.
Unter den Hammer kommen unter anderem Frequenzen, die aus der Umstellung des Rundfunks auf Digitaltechnik frei geworden sind (800 Megahertz). Auf dieser Frequenz sollen vor allem die Regionen in Deutschland mit Internet versorgt werden, die bisher keine Möglichkeit für einen DSL- oder Kabelanschlus hatten. Weiter werden Frequenzen im Bereich 1,8 Gigahertz, 2 Gigahertz und 2,6 Gigahertz versteigert. Experten rechnen mit deutlich weniger Erlösen als noch vor zehn Jahren bei der Versteigerung der UMTS-Frequenzen.Damals kamen gut 50 Milliarden Euro zusammen.
Die Frequenzversteigerung könnte allerdings noch gefährdet werden. Alle Frequenzbereiche, die zur Disposition stehen, sind Objekte von Rechtsstreitigkeiten, die noch nicht entschieden sind. Die kleineren Netzbetreiber E-Plus und O2 klagen dagegen, dass für die Frequenzen im 800-Megahertz-Bereich nur drei Unternehmen bieten können. Die Firma Airdata, die aus dem Rennen ist, beklagt sich, dass ihre Lizenz für Spektrum im Bereich von 2,6 Gigahertz vor Jahren nicht verlängert wurde. Mitte März hält das Verwaltungsgericht in Köln eine erste Anhörung. Unter den Klägern sind auch Rundfunkanstalten und Kabelnetzbetreiber. Sie befürchten Störungen von Fernsehsignalen und Funkmikrofonen. [mw]
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