Paris – Bewegung auf dem französischen Pay-TV-Markt. Der Mischkonzern Lagardère will seinen 20-Prozent-Anteil an Canal Plus abstoßen. Dadurch könnte Interessent Vivendi den Pay-TV-Sender komplett übernehmen.
Der Medien- und Rüstungskonzern Lagardère will sich von seiner 20-prozentigen Beteiligung an der Fernsehgruppe Canal Plus trennen. Das teilte das Unternehmen am 15. April mit. Dadurch könnte der Medienmulti Vivendi zum Zuge kommen, der schon seit längerem ein Auge auf den hochprofitablen Bezahlsender geworfen hat. Vivendi hält derzeit schon die Mehrheit von 80 Prozent und besitzt ein Vorkaufsrecht auf die 20 Prozent von Lagardère.
Vivendi-Vorstandsvorsitzender Jean-Bernard Levy sagte, er sei bereit, „die Minderheitsanteile zu erwerben, aber nicht zu jedem Preis“. Nach Insidern will Levy nicht mehr als eine Milliarde Euro für den Lagardère-Anteil ausgeben.
Falls Lagardère das Angebot zu niedrig ist, kann es auch an einen anderen Interessenten verkaufen. Laut „Handelsblatt“ sitzt Rupert Murdoch schon in den Startlöchern, der endlich auf dem französischen Pay-TV-Markt Fuß fassen will. Mit fast elf Millionen Abonnenten und einem Jahresumsatz von 4,5 Milliarden Euro bei rund 650 Millionen Euro Gewinn gilt Canal Plus als hochprofitabel und damit als Ziel der Begehrlichkeit von Investoren aus vielen Branchen. [mw]
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