Anga Cable eröffnet mit Elefantenrunde

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Köln – Die zwölfte Anga Cable, die Fachmesse der Kabel- und Satellitenwirtschaft, ist eröffnet worden. Mehr als 370 Aussteller aus 30 Ländern präsentieren Innovationen im Bereich des digitalen Fernsehens. Auf dem Strategiegipfel wurden die Entwicklungen diskutiert.

Auf dem begleitenden Fachkongress der Anga Cable werden sowohl die strategischen als auch die technischen Perspektiven der Branche diskutiert. „TV has to be exciting“ (Fernsehen muss aufregend sein) – mit dieser Forderung hielt Brian Sullivan, der neue Chef von Sky Deutschland, seinen Einstand auf der Anga Cable in Köln. Der Manager, der seit Anfang April die Nachfolge von Mark Williams als Vorstandsvorsitzender des strauchelnden Pay-TV Senders angetreten hat, war zum ersten Mal Teil des sogenannten Strategiegipfels der Messe – besser bekannt als Elefantenrunde. Hier diskutieren jedes Jahr Spitzenvertreter von Programmanbietern, Netzbetreibern und Interessenverbänden die Aussichten der Branche.
 
Darüber, dass Fernsehen für den Zuschauer aufregend sein soll, ließ sich sehr schnell in der Runde Einigkeit erzielen. Wesentlich kontroverser wurden da schon die Frage diskutiert, wer für die schöne neue Multimedia-Welt bezahlen soll.
 
In einem Grußwort stellte Hans-Joachim Otto (FDP), parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, klar, dass aus Sicht der neuen Bundesregierung der Ausbau der Breitbandversorgung in Deutschland vor allem marktgetrieben funktionieren muss: „Wir vertrauen auf die Kraft des Wettbewerbs.“ Der Staat solle nur dort aktiv werden, wo einerseits Rahmenbedingungen zu setzen sind. Und andererseits – wie insbesondere abseits der Ballungsräume, in ländlichen Gegenden – eine Versorgung mit Breitbandanschlüssen wirtschaftlich nicht rentabel ist. Otto bekräftigte das in der Breitbandstrategie der Bundesregierung formulierte Ziel, eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Anschlüssen von mindestens 1 Mbit/sek im Downstream zu erreichen. Mittelfristig müssten Hochleistungsnetze mit mindestens 50 Mbit/sek für Dreiviertel der bundesdeutschen Haushalte verfügbar sein.
 
Auch die Fernsehsender sehen sich mit gewaltigen Modernisierungsanstrengungen konfrontiert: So schätzt Andreas Bereczky, der Produktionsdirektor des ZDF, dass in den kommenden fünf Jahren allein für seinen Sender ein Investitionsbedarf im dreistelligen Millionenbereich besteht, um den gesamten Produktionsprozess – von den Kameras über die Verkabelung bis hin zu den Speichermöglichkeiten – auf die konstante Herstellung und Verbreitung von Sendungen in HD umzustellen.
 
Dabei steht der nächste Innovationsschub vor der Tür: Angetrieben vom großen Erfolg, den 3-D im Kino feiert, ist dreidimensionales Fernsehen zum ersten Mal auch auf der Anga Cable ein Thema. Neben der positiven Erfahrung, die die Zuschauer im Kino machen und die die Nachfrage nach 3-D antreibt, sieht Astra-Geschäftsführer Ferdinand Kayser vor allem die Gerätehersteller als Antreiber der Entwicklung in diesem Bereich. Erste für den neuen Standard taugliche Flachbildschirme kommen derzeit auf den Markt. Nach Einschätzung von Kayser könnte 3-D bereits in drei bis fünf Jahren auf dem Stand befinden, den HD heute erreicht hat.
 
Die Bedeutung, die Breitbandanschlüssen und den daran geknüpften Multimedia-Möglichkeiten zukommt, wurde auch von Lutz Freitag, dem Präsidenten des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), unterstrichen. Nach Erhebungen seiner Organisation erwarten bereits mehr als 80 Prozent aller jungen Mieter eine Ausstattung ihrer Wohnung mit einem Breitbandanschluss. Der Ausbau von Hochleistungsnetzen ist deshalb auch für die Wohnungswirtschaft von großem Interesse, weil dies den Mietwert ihrer Objekte erhöht. Der GdW sei aber gegen die Verschlüsselung (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Dagegen sprach sich insbesondere Herbert Leifker, der neue Geschäftsführer der Unitymedia Group, für die Grundverschlüsselung aus: Sowohl aus Gründen des Urheberrechts-Schutzes als auch aufgrund von vertraglichen Vorgaben seitens der privaten Fernsehanbieter hätten die Kabelnetzbetreiber in der Regel gar keine andere Wahl als eine Grundverschlüsselung einzuführen.
 
Für Anga-Verbandspräsident Thomas Braun steht, wenn es um die Zukunft seiner Branche geht, dagegen weniger die Frage der technischen Einfachheit noch die jeweiligen Programmangebote und Preismodelle im Vordergrund: Entscheidend werde vielmehr sein, ob es allen Beteiligten, Netzbetreibern wie Fachhandel, gelinge, die Vorteile und Voraussetzungen des digitalen TV-Empfangs an den Kunden zu kommunizieren – und ihm einen optimalen Service zu bieten, der ihn beratend und unterstützend durch die vielfältigen technischen Veränderungen begleitet.
 
Viele Infos zur Anga Cable gibt es im Anga Cable Spezial der DF[cg]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Anga Cable eröffnet mit Elefantenrunde Mal wieder typisch DF, nur Positives zu berichten. Ich zitiere mal aus einer anderen Quelle (Digitalmagazin): Ach, kommen die Pappnasen auch langsam dahinter dass die Grundlosverschlüsselung Käse ist? Ich kann der Sache aber was Positives abgewinnen: auf diese Weise werden die "Bösen" bald untergehen und die "Guten" gewinnen.
  2. AW: Anga Cable eröffnet mit Elefantenrunde Vielleicht solltest du erst mal alle DF-Meldungen lesen, bevor du über DF stänkerst. Lies doch mal diese Meldung von 11:30, also über drei Stunden früher: http://forum.digitalfernsehen.de/forum/df-newsfeed/248309-anga-cable-verbaende-fordern-kostenfreies-digital-tv.html Da musst du nicht auf ein Konkurrenz-Magazin verweisen. Anscheinend hast du auch nicht verstanden, was ein Newsfeed tut, nämlich Nachrichten sammeln und wiedergeben. Das Kommentieren von Nachrichten ist dagegen nicht die Aufgabe eines Newsdienstes.
  3. AW: Anga Cable eröffnet mit Elefantenrunde Dann lies mal, was der Newsfeed-Praktikant mit einer anderen Nachricht verbrochen hat: http://forum.digitalfernsehen.de/forum/df-newsfeed/248313-anga-cable-3-d-demokanal-aufgeschaltet.html Aus der eigenmächtigen Falschberechnung der 3D-TV-Horizontalauflösung könnte man auf eine bewusste Herabwürdigung dieser Technologie schließen (wenn man solchen unüberlegten DF-Unsinn nicht schon länger kennen würde)... Klaus
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