Sparkurs für SWR

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Stuttgart – Der SWR-Intendant Peter Boudgoust hat einen Sparkurs für den Südwestrundfunk (SWR) angekündigt. In den nächsten zehn Jahren soll damit auf die Kostenbremse getreten werden.

Boudgoust hat für den SWR einen strategischen Sparkurs angekündigt, mit dem der Sender in den nächsten zehn Jahren mindestens 15 Prozent seiner Kosten einsparen soll. Mit dem Sparprogramm gehe eine strategische Neuausrichtung des Senders einher, heißt es in der Mitteilung des SWR. Strategisch zu sparen bedeute, dass nicht „nach dem Rasenmäherprinzip“ überall im gleichen Umfang gekürzt werde. Nötig sei der Sparkurs, weil sich die Schere zwischen steigenden Kosten und rückgängigen Einnahmen immer weiter öffne. Daran ändere auch das geplante neue Finanzierungsmodell auf Basis eines Haushaltsbeitrags nichts, heißt es in der Mitteilung.
 
„Wir werden dort überproportional sparen, wo es möglich ist, ohne das Programm zu schädigen. Dadurch können wir dort leistungsfähiger sein, wo wir auf keinen Fall Abstriche machen dürfen“, kündigte Boudgoust auf der Sitzung des Rundfunkrates an. So werde der Haushalt 2011 ganz gezielt „so wenig wie möglich“ zu Lasten der Programmdirektionen gehen. Dort solle möglichst viel Spielraum für die strategische Neuorientierung der Programme belassen werden. Bis 2020 muss der Sender aber mit finanziellen Einbußen von 15 Prozent rechnen. „Der SWR 2020 wird schlanker, aber nicht schlechter sein als der SWR 2010“, betonte der Intendant.
 
2011, so kündigte Boudgoust an, würden vor allem übergeordnete Etats der Intendanz, der Verwaltungsdirektion und der Direktion Technik und Produktion gekürzt. In den folgenden Jahren seien aber nachhaltige Einschnitte in einzelnen Programmbereichen unausweichlich. SWR1 werde zum Beispiel bei einem Einsparvolumen von 15 Prozent liegen. SWR2, das Programm mit dem größten Etat, werde dagegen einen größeren Einsparbetrag erbringen müssen. Man gehe von bis zu einem Viertel des Budgets aus. Bei SWR4 sei ein Einsparvolumen von etwa ein Fünftel des Etats angedacht. Bei den jungen Wellen SWR3 und Das Ding wäre Sparen nach Ansicht des Intendanten aber kontraproduktiv.
 
Im SWR-Fernsehen werde für jede Sendung hinterfragt, „ob sie im Zentrum des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags steht, ob sie die journalistische Qualität biete, die das Publikum vom SWR erwarte, ob sie ihr Publikum erreiche, und ob sich dasselbe Ziel mit weniger Mitteln erreichen lasse“. Am Ende stehe auch hier ein Einsparvolumen von bis zu 25 Prozent.
 
Der Sparkurs soll aber nicht mit Entlassungen beim SWR verbunden sein: Im Zeitraum zwischen 2013 und 2020 gingen etwa 1 000 Mitarbeiter in Ruhestand. Ihre Stellen könnten nach Willen des Intendanten dann entweder gezielt nicht wiederbesetzt oder in einem anderen Bereich verwendet werden. [cg]

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