Leipzig – Was wurde eigentlich aus Telebono – jenem Sender für die zweite Lebenshälfte? DIGITAL FERNSEHEN hat sich auf Spurensuche begeben und kam zu dem Ergebnis: Telebono ist aktueller denn je.
Im Jahr 2007 kam dem Moderator und Produzenten Max Schautzer eine Idee: Ein Sender für Zuschauer ab 40. Ein Kontrastprogramm zu jenen jugendlich orientierten Privatsendern wie etwa RTL und Pro Sieben für eine immer stärker wachsende Zielgruppe. Und nicht zuletzt ein klarer Wettbewerber für ARD und ZDF.
Auch ein Name war schnell gefunden: Bono TV – im Sinne von „Gutes Fernsehen“. Und der Name sollte für ein entsprechendes Programm stehen: Service, Dialog und Unterhaltung sollten zum Zentrum des „ersten Senders für die zweite Lebenshälfte“ werden. Zudem plante man ein Wiedersehen mit altbekannten TV-Gesichtern. Zwölf Stunden am Tag mit einer Wiederholung ab 23 Uhr. Die Verbreitung plante man über Astra und Kabel.
Für den ehemaligen Moderator von „Immer wieder Sonntags“ oder „Pleiten, Pech und Pannen“ ein Herzensprojekt, welches im Juli 2008 einen herben Rückschlag einstecken musste. U2-Frontmann Bono sah in Bono TV seine Namensrechte verletzt. Recht schnell einigten sich die Parteien auf einen Kompromiss. Telebono sollte das Projekt künftig heißen und im Frühjahr 2009 mit Volldampf starten.
Doch im April 2009 hatte Schautzer erneut mit Verzögerungen zu kämpfen als ein Investor aus dem Projekt ausstieg. Seither war es um den Sender, an dem Schautzer mit 40 Prozent beteiligt ist, still geworden. „Es stimmt“ bestätigte Max Schautzer gestern DIGITAL FERNSEHEN „Wir hatten eine Stagnation. Immerhin ist uns ein Investor im zweistelligen Millionenbereich ausgefallen.“
Dennoch: Das Projekt käme derzeit wieder ins Rollen. „Telebono ist noch immer aktuell“, betonte Schautzer, der nach eigenen Angaben derzeit mit neuen Investoren in Verhandlung steht. Zudem sei eine Fusion mit einem deutschsprachigen Fernsehsender geplant, so der 69-Jährige.
Außerdem werde Telebono künftig stark auf das Medium Internet setzen. „Fernsehen und Internet verschmelzen immer miteinander.“ Der Sender wolle daher diesem Trend in jedem Fall folgen. „Selbstverständlich ganz auf die Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtet“, so Max Schautzer. Einen genauen Starttermin wollte der TV-Macher noch nicht nennen. Dennoch: Hinter den Kulissen passiere derzeit viel. „Telebono ist aktueller denn je“, betonte Schautzer. [mg]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
