Wickert kritisiert Personalpolitik von ARD und ZDF

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München -Der einstige Tagesthemenmoderator Ulrich Wickert hat die Personalpolitik der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender kritisiert. Die Sender suchten nur nach gefälligen Leuten, statt eigenen Nachwuchs zu fördern.

Wickert sagte in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe) über die Verpflichtung von Günther Jauch bei der ARD: „Wenn die ARD meint, sie braucht Jauch, dann ist das so.“ Was er bedaure sei, dass in der ARD zu wenige Moderatoren aufgebaut werden, aus denen später mal Jauchs oder Harald Schmidts werden könnten. „Heute wird zu häufig nur nach Leuten gesucht, die nur gefällig sind“, so der 67-Jährige.
 
Andere Personalentscheidung bei den Öffentlich-Rechtlichen sieht Wickert noch kritischer. Befragt nach seiner Meinung über die Wechsel des ZDF-Journalisten Steffen Seibert auf die Seite der Politik und die gleichzeitige Ernennung eines ehemaligen Regierungssprecher zum Intendanten des Bayerischen Rundfunks BR sagte Wickert: „Wenn ein Sprecher der Kanzlerin, der anwesend war bei Entscheidungen, die den Journalismus betreffen, direkt BR-Intendant wird, entspricht das eigentlich nicht der idealen Trennung von Staat und Medien.“ Es habe immer schon Journalisten gegeben, die es hochinteressant gefunden hätten, so nah an der Macht zu sein. Dafür habe er Verständnis. „Aber dann sollte man in der Politik bleiben“, so Wickert.
 
Der ehemalige „Mister Tagesthemen“ bekannte, ein Nachrichtenabhängiger zu sein. So schaue er sich erst das Heute-Journal an und danach die Tagesthemen, um zu sehen wer es besser mache. Wickerts Fazit: „Ist doch logisch, dass die Tagesthemen meist besser sind!“[mw]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Wickert kritisiert Personalpolitik von ARD und ZDF Wenn man sieht, dass es im Ersten eigentlich nur Pilawa und Beckmann gibt, im ZDF gab es langezeit nur Kerner. Die Kritik ist schon berechtigt, aber die ist wohl fast überall berechtigt, wo Nachwuchs gebraucht wird. Analog dazu kann man auch die Debatte über Fachkräftemangel der Industrie in die Diskussionsrunde werfen. Ähnliches Beispiel (Förderung des Nachwuchs? - Fehlanzeige!)
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