Kabel-TV am Ende? So viele Kunden würden wechseln

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TV-Monitor 2022 Grafik
Die Zahlen des TV-Monitor 2022 liegen vor. Foto: Astra

2024 entfällt das sogenannte Nebenkostenprivileg. Eine Umfrage zeigt nun, wieviele Betroffene ihren Kabel-TVAnschluss wechseln würden.

Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der betroffenen Mieterinnen und Mieter würde den Kabelanschluss kündigen, wenn dieser nicht mehr Teil des Mietvertrags („Nebenkostenprivileg„) wäre. Nur rund jeder Fünfte (2021) soll den Anschluss für Kabel-TV behalten wollen. 42 Prozent sollen noch unschlüssig sein. Das teilte der IPTV-Anbieter Zattoo diese Woche mit und beruft sich dabei auf eine Umfrage des Unternehmens Kantar, die im Auftrag von Zattoo durchgeführt wurde.

30 Prozent der Befragten sollen laut Zattoo angegeben haben, einen Kabelanschluss über die Mietnebenkosten zu bezahlen. Davon sollen 80 Prozent den Anschluss auch tatsächlich für den Fernsehempfang nutzen.

Kabel-TV Nebenkostenprivileg Diagramm
Zatoo hat die Wechselbereitschaft der Kabelkunden untersuchen lassen. Foto: Zattoo AG

Löst Internetfernsehen bald Kabel-TV ab?

Die Umfrage hat dabei auch untersucht, was diejenigen tun würden, die sich vorstellen können, ihren Kabelanschluss zu kündigen. 68 Prozent der Befragten sollen demzufolge zum Fernsehen über das Internet wechseln wollen.

„Die Branche geht aktuell von mehr als 12 Millionen Mietverhältnissen in Deutschland aus, die eine TV-Grundversorgung über die Umlage in der Betriebskostenabrechnung bezahlen. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass ein ernstzunehmender Anteil dieser Haushalte gewillt ist, ihr TV-Signal bis Mitte nächsten Jahres zu wechseln”, kommentiert Jörg Meyer, Chief Commercial Officer bei Zattoo. „Ob Hunderttausende oder Millionen von Haushalten ihren TV-Anbieter wechseln werden, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist dies eine große Chance für alle Anbieter von IPTV und TV-Streaming.”

HD-Lücke in deutschen Haushalten

Zu den Empfangswegen in den deutschen TV-Haushalten liegen parallel zu der Mitteilung von Zattoo aktuelle Zahlen des TV-Monitors 2022 vor, die die SES Astra teilte. So soll der Empfang über Satellit mit 16,34 Millionen Haushalten an vorderster Stelle stehen. Dahinter kommen Kabel-TV mit 15,21 Millionen und IPTV mit 3,61 Millionen TV-Haushalten. Die Zahl der Haushalte mit Empfang über DVB-T2 HD soll indes weiter rückläufig sein und liegt bei 1,14 Millionen, wie Astra mitteilte.

Aus dem TV-Monitor soll außerdem hervorgehen, dass 2,87 Millionen Haushalte ihr Fernsehprogramm immer noch ausschließlich in SD-Qualität empfangen, darunter 1,10 Millionen Sat-Haushalte. Insgesamt soll die Zahl der TV-Haushalte im vergangenen Jahr auf 36 Millionen zurückgegangen sein. 2021 betrug diese Zahl laut Astra noch 37,22 Millionen.

Quelle: Astra, Zattoo

221 Kommentare im Forum

  1. Ist doch nur hätte, wenn und aber. Würden ist noch lange nicht machen, denn gesagt ist das schnell.
  2. Die Verluste an Kabel TV Kunden ist schon jetzt erheblich. Z.Bsp. Waipu TV wächst rasant, und hier ist der Grund: Kosten ohne Nebenkostenprivileg bei Vodafone: 19,99 (Connect) + 3,99 (Basic TV) = 23,98 Komplett intransparent auf der Webseite dargestellt. Beworben wird für 14,99 (Giga TV) das sich dann in der Cableversion dazuaddiert. Das macht 38.97 regulär nur für Kabel TV. Zum Vergleich Waipu. TV gibts für 9,99 in der Basisversion. Wer es auf die Spitze treibt bekommt es bei O2 für 4,99. Wer kein Sky, etc. möchte kann also richtig sparen und das Angebot bei Waipu ist deutlich transparenter als bei Vodafone. Zusätzlich gibt es bei den Streaminganbietern komplett freie Versionen. Vodafone sollte schnellstmöglich das TV Angebot kundenfreundlich und übersichtlich gestalten. Und Giga ist nur der Gigabitinternetzugang.
  3. Welche Haushalte benötigen eine teure GigaBit-Versorgung, wenn die meistens ausreichende 50 MBit / s Flatrate schon für 27 € pro Monat über VDSL in vielen Wohnungen verfügbar ist? Kundenfreundliche Hauseigentümer sollten ihren Mietern zukünftig eine zusatzkostenfreie Sat-Versorgung oder in sehr alten Bestandsgebäuden mit alter Verteilstruktur via Umsetzertechnik eine zusatzkostenfreie DVB-T(2) Versorgung ermöglichen (auch alte / schon vorhandene Koaxialleitungen nutzbar): preiswert auch für z.B. 50 Wohnungen realisierbar
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