Wird der Markt an Kabelnetzbetreibern neu aufgeteilt?

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Der Kabelmarkt konsolidiert sich immer weiter. Experten befürchten in Gesprächen am Rande der in Köln stattfindenden Kongressveranstaltung Anga Com schon, dass es irgendwann nur noch zwei bis drei große Netzbetreiber geben wird, für die Deutschland geografisch aufgeteilt ist und die nicht im Wettbewerb zueinander stehen können.

Kleinere Kabelnetzbetreiber geben auf, große kaufen hinzu. So das Szenario, das die Kabelkonsolidierung langfristig mit sich bringen könnte, heißt es am Rande der in Köln laufenden Veranstaltung Anga Com. Experten wie der frühere Kabelnetz-Geschäftsführer und heutige Berater Dietmar Schickel äußerten sich am Vortag der Veranstaltung gegenüber der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER zu der Prognose, dass es demnächst nur noch zwei bis drei große Netzbetreiber geben könnte: „Die Wahrscheinlichkeit ist meines Erachtens groß. Mit der Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone hat sich dieser Prozess extrem beschleunigt. Liberty Global mit seiner Tochter Unitymedia muss unbedingt nachziehen, damit sich der Abstand zwischen den Unternehmen nicht noch weiter vergrößert. Beruhigend ist es in diesem Fall für Unitymedia, da sich die rechtliche Auseinandersetzung um die Übernahme von Kabel Baden-Württemberg erledigt hat“, so Schickel im Gespräch.

Aber es gäbe ja auch noch kleinere Netzbetreiber, deren Verbleib in der deutschen Kabellandschaft der Berater jedoch gefährdet sieht: „Es bleiben also Tele Columbus, Primacom und Pepcom als Objekte der Begierde, die sich für eine Übernahme eignen. Nach dem Börsengang von Tele Columbus ist auch klar, dass hier ebenfalls versucht wird, eine Übernahme der kleineren Betreiber zu forcieren. Sicherlich würde Unitymedia lieber später direkt einen größeren Happen schlucken wollen“, meint Experte Schickel, der selbst einmal früher dem drittgrößten Netzbetreiber Deutschlands als Geschäftsführer vorstand.
 
Als Dritten im Bunde sieht Schickel die Telekom, die ja aktuell wieder als Kabelnetzbetreiber aktiv werde. Aber auch 1&1 sollte man nach Ansicht des Experten nicht aus den Augen verlieren, genauso wenig wie Telefonica. Deren Rolle würde sich in nächster Zeit ebenfalls entscheiden, prognostiziert Schickel weiter.
 
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4 Kommentare im Forum

  1. Der Herr Schickel hat den Knall noch nicht gehört. Es geht nur noch um den Wettbewerb unterschiedlicher Infrastrukturen. Das Kabelnetz ist nur eine von vielen Infrastrukturen.
  2. ich finde es sollte KD,Unitymedia und TeleColumbus in ganzen Bundesgebiet geben und über eine Kabeldose wo der Kunde dann selber entscheideb darf was für einen Anbieter er wählt wie bei der ISP
  3. AW: Wird der Markt an Kabelnetzbetreibern neu aufgeteilt? Bundesweit ausgebaut, mit High Speed Ethernet usw... Nehme ich gern, klingt nur sehr unrealistisch.
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