Israel-Krieg: Andrea Kiewel mit privatem Live-Ticker aus Tel Aviv

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Andrea Kiewel im Garten
Foto: ZDF/ Marcus Höhn

Gestern war Andrea Kiewel noch im ZDF-„Fernsehgarten“ zu sehen. Tatsächlich war die Moderatorin bereits zurück in ihrer Wahlheimat Israel – und erlebte dort die Terrorangriffe der Hamas mit. Ihren persönlichen Bericht teilte sie in einem Live-Ticker.

Der gestrige ZDF-Fernsehgarten war ein bunter Fernsehspaß in gewohnter Manier. Doch die Sendung war voraufgezeichnet, Moderatorin Andrea Kiewel war bereits am 1. Oktober zurück nach Israel geflogen, wo ihr Partner herkommt und sie seit Jahren gemeinsam leben. In Tel Aviv erlebte „Kiwi“ so die Angriffe der Hamas mit. Für die „Jüdische Allgemeine“ verfasste sie ihre Eindrücke vom 7. Oktober als Live-Ticker.

In Tel Aviv: Andrea Kiewel flüchtet in Schutzraum

Um 7 Uhr morgens bekam sie von ihrer angehenden Schwiegermutter eine Nachricht, ob es ihr gut gehe. Zunächst verstand Kiewel die Frage nicht, doch dann heulten die Sirenen los. Mit ihrem Hund verschanzte sie sich in einem kleinen Schutzraum in der Tel Aviver Wohnung. Bald stand ihr Handy nicht mehr still. Die Nachrichten aus dem Gaza-Streifen drangen zu Kiewel durch, sie spricht im Artikel von „Szenen wie aus Horrorfilmen“. „Ich finde keine Worte, die auch nur annähernd beschreiben können, was ich fühle. Mein Magen ist ein einziger Krampf. Ich zittere. Innerlich. Äußerlich. Ich weine.“

Beim obligatorischen Gassigehen mit dem Hund hätten sich die Hundebesitzer auf der Straße gegenseitig Mut gemacht. Später fragte sich Kiewel, wie es zu dieser Attacke kommen konnte. „Wie ist es möglich, dass Terroristen mit Motorrädern, Toyota-Pickup-Jeeps und aufmontierten Sturmgewehren eine der am besten geschützten Grenzen durchbrechen können?“ Sie selbst werde bei ihrer Einreise nach Israel streng kontrolliert, Ganz Tel Aviv sei von Kameras überwacht. „Wenn es einen Ort gibt, an dem man die Nadel im Heuhaufen finden kann, dann hier.“

Kiewels Mann, ein Elite-Soldat, wird eingezogen

Am frühen Nachmittag dann die Nachricht von ihrem Partner: „‚Andrea. Ich bekam einen Anruf. Ich gehe.‘ Es sind die Sätze, die ich am meisten gefürchtet habe. Mein Mann zieht die Jeans aus und die Uniform an.“ Er sei 25 Jahre Elite-Soldat gewesen und habe viele schlimme Ereignisse erlebt. „‚Ich komme zurück‘, sagt er. Ich stehe auf der Straße und winke seinem Auto nach. Ich winke auch noch, als er längst abgebogen ist. Ich winke und winke. Und ertrinke in meinen Tränen.“

Später besorgte Kiewel Essensreserven, die sie im Auto ließ. Die Straßen seien leer gewesen. Kiewel geht auch darauf ein, dass – während die Welt die Angriffe verurteile – in Berlin-Neukölln der Clan-Chef Abou-Chaker als Ausdruck seiner Hamas-Unterstützung Süßigkeiten verteilt. Sie „schreibe mit geballten Fäusten“. Andrea Kiewels Ticker endet um 19 Uhr mit einem Ausblick auf eine mögliche Bombardierung Tel Avivs für 21 Uhr.

Bildquelle:

  • Andrea-Kiewel: ZDF

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