„Charité intensiv“: Preisgekrönte Doku geht jetzt in zweite Staffel

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© rbb / DOCDAYS Productions

Die prämierte Klinik-Dokumentation „Charité Intensiv“ wird ab heute fortgesetzt. Die zweite Staffel widmet sich dem Thema Spendenorgane.

Vor rund zwei Jahren wurde die erste Staffel „Charité intensiv: Station 43“ über den Corona-Winter 2020/21 u. a. mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Jetzt kommt eine zweite Staffel. Sie setzt sich allerdings mit einem anderen Thema auseinander und zwar mit dem Mangel an Spenderorganen in Deutschland, der auch die High-Tech-Intensivmedizin an Grenzen bringt.

Die Serie nimmt Zuschauer etwa mit in OP-Säle, in Beratungsgespräche und macht die Menschen sichtbar, die auf ein rettendes Spenderherz warten. Die neue Staffel mit dem Untertitel „Gegen die Zeit“ ist ab heute, den 12. Oktober, in der ARD-Mediathek zu sehen. Das RBB-Fernsehen zeigt die Filme dann am 25. Oktober und am 1. November im Free TV.

„Charité intensiv“ schaut hinter die Kulissen der Hochleistungsmedizin

"Charité intensiv" Staffel 2 über Organspende
© rbb / DOCDAYS Productions – Laut Statistiken werden in Deutschland nicht mal die Hälft der Organe gespendet, die für Schwerkranke benötigt werden

Die Filmemacher zeigen zum Beispiel, wie eine zuvor gesunde 30-Jährige plötzlich wegen akuten Leberversagens in Berlins renommierter Universitätsklinik behandelt werden muss. Auch wenn schließlich ein Spenderorgan für sie bereitsteht, läuft die stundenlange OP nicht reibungslos. Berührend ist auch die Geschichte einer Mutter, die ihrem erwachsenen Sohn eine Niere spenden will. Trotz aller Risiken, die auch sie selbst mit dem Eingriff eingeht. In einer anderen Szene ist eine Internistin verzweifelt: Der Zustand eines Patienten verschlechtert sich, die Ärztin kann medizinisch kaum noch etwas ausrichten. „Uns fehlt das Herz“, sagt sie.

Die Botschaft der Filmemacher

„Charité intensiv“ von Carl Gierstorfer und Mareike Müller formuliert kein direktes Apell zur Organspende-Frage. „Ob man Organe spenden möchte oder nicht, bleibt immer noch eine individuelle Entscheidung, die es zu respektieren gilt“, heißt es in einem Statement der beiden. Allerdings wurden auch zum Ende des Jahres 2022 in Deutschland laut dem Jahresbericht der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) mehr als 8800 Organe für Schwerkranke benötigt, allen voran Nieren. Die Zahl der jährlich gespendeten Organe lag seit 2013 aber meist unter der Marke von 3000. Während teilweise auch medizinische Gründe gegen die Spende sprechen, ist laut DSO in Deutschland die fehlende Zustimmung häufigster Grund.

Bildquelle:

  • Charité intensiv: ARD

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