Berlin -Die geplante parallele Live-Übertragung der Rede Barack Obamas in ARD, ZDF und Phoenix stößt beim Medienexperten der FDP-Bundestagsfraktion Hans-Joachim Otto auf massive Kritik.
„Bei ARD und ZDF kann die Obamania zum medialen Overkill werden. Die ARD hat ihr geplantes Programm über den Haufen geworfen und zeigt live den Auftritt des US-Präsidentschaftskandidaten in Berlin. Das ZDF will sich heute zwischen Livesendung oder Zuschaltung in den Nachrichten entscheiden“, kritisiert Otto.
Nach Ansicht des Politikers sei es zwar eine Kernaufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, qualitativ hochwertige Informationsprogramme anzubieten, wofür er mit jährlich rund 7,5 Milliarden Euro Gebührengeldern ausgestattet werde, doch auch da gebe es Grenzen.
„Auch freue ich mich darüber, dass Barack Obama in Berlin sein Programm erläutern wird. Jedem aber muss klar sein, dass es hierbei um eine Wahlkampfinszenierung geht. ARD und ZDF behandeln seinen Auftritt aber, als spräche bereits der Präsident der Vereinigten Staaten“, erklärt der Politiker.Einmal mehr würden aus seiner Sicht durch zeitgleiche Übertragung Sendekapazitäten und Personalressourcen vergeudet. Für alle interessierten Fernsehzuschauer, die Obama in voller Länge verfolgen wollen, gebe es die Live-Übertragung von Phoenix.
„Ich fordere die Programmverantwortlichen und die Gremien von ARD und ZDF auf, sich hier zu dem von ihnen ständig vorgebrachten Grundsatz des sparsamen Wirtschaftens zu bekennen und von einer Parallel-Übertragung abzusehen“, fordert Otto daher. [mg]
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