Amazon Prime Video: Ab heute mit Werbung oder teurer – Verbraucherschutz klagt

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Werbung; © Torbz - stock.adobe.com
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Amazon Prime Video stellt seine Kundschaft vor eine Alternative: Werbeeinblendungen oder 2,99 Euro Mehrkosten für werbefreie Inhalte. Aber darf der US-Konzern das überhaupt?

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) will rechtlich gegen den Amazon-Streamingdienst Prime Video vorgehen, weil dieser seine Kundschaft vor die Alternative stellt, künftig Werbung beim Streamen zu sehen oder für knapp drei Euro mehr pro Monat weiterhin werbefrei zu streamen. Das kündigten die Verbraucherschützer am Freitag in Berlin an. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet.

Verbraucherschutz will gegen Vorgehen von Amazon Prime Video klagen

Zuvor hatte Amazon angekündigt, ab dem 5. Februar „in begrenztem Umfang“ Filme und Serien mit Werbung anzubieten. Aus Sicht der Verbraucherschützer ist das nicht ausreichend, damit die Änderung wirksam werden kann. Der Anbieter müsse sich die Zustimmung seiner Nutzerinnen und Nutzer einholen, da es sich nach Einschätzung des Verbands um eine wesentliche Vertragsänderung handelt. Der Verband hat die Amazon Digital Germany GmbH zunächst abgemahnt und will nun gegen das einseitige Vorgehen eine Sammelklage gegen Amazon Prime Video einreichen.

Smartphone, Netflix, Disney+, AppleTV+, Amazon Prime Video
Amazon Prime Video ist nicht der erste Streamingdienst, der auf Werbung setzt. Nur Apple TV+ sticht aus diesem Quartett hervor, indem es noch werbefrei ist. Bildquelle: gguy via stock.adobe.com.

„Amazon darf seine Prime-Video-Kund:innen nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen“, sagte Verbandschefin Ramona Pop. „Das ist eine Missachtung von Verbraucherrecht.“ Nutzerinnen und Nutzer müssten zustimmen, wenn sie wie in diesem Fall von erheblichen Vertragsänderungen betroffen seien. Mit der Klage geht der Verband gegen die einseitige Änderung des Anbieters vor. Prime-Video-User haben nach Ansicht des VZBV weiterhin Anspruch auf die werbefreie Option für den bisher vertraglich vereinbarten Betrag.

Disney, Netflix und Co. haben es vorgemacht

Amazon wies die Vorwürfe zurück. Man habe alle gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt, sagte Amazon-Sprecher Michael Ostermeier dem Fachportal „Meedia“: „Prime Video Kunden wurden Anfang des Jahres transparent und im Einklang mit rechtlichen Bestimmungen per E-Mail informiert, dabei wurde auch der Preis der werbefreien Option mit 2,99 Euro angekündigt.“ Die Kundinnen und Kunden hätten „alle Optionen und können ihre Prime-Mitgliedschaft mit eingeschränkter Werbung weiter wie bisher nutzen, zu einer werbefreien Version wechseln oder ihre Mitgliedschaft jederzeit beenden“.bey

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11 Kommentare im Forum

  1. Ich erhielt vorher eine Email über die Erhöhung und konnte mich frei entscheiden ob mit oder ohne Werbung.Also alles in Ordnung.
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