RTL will altes Image zurück, ProSiebenSat.1 keine Berlusconi-Inhalte

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Medientage München: ProSiebenSat.1 sträubt sich gegen Inhalte des italienischen Großaktionärs MFE und RTL sieht sich selbst beim Versuch, das eigene Image aufzupolieren, gescheitert.

Man besinne sich „zurück auf unsere DNA“, sagte die Programmgeschäftsführerin von RTL und RTL+, Inga Leschek, am Donnerstag bei dem Branchentreff Medientage München. Es habe eine Zeitlang die Versuche gegeben, „unser Image ein bisschen aufzupolieren und braver daherzukommen, als wir sind“.

RTL soll wieder „das alte RTL“ werden

Diese seien klaglos gescheitert. Leschek sagte: „Die, die uns nicht mögen, haben es eh nicht mitbekommen.“ Die Managerin ergänzte: „Und die, die uns mögen, haben sich gedacht: Was ist denn mit euch los, RTL ist nicht mehr RTL.“ Da mache man einen Haken dran.

ProSiebenSat.1 führt derweil mit seinem italienischen Großaktionär Media for Europe (MFE) zwar Gespräche über Synergien – aber nicht bei Programminhalten. Der Inhalte-Chef von ProSiebenSat.1, Henrik Pabst, sagte am Donnerstag bei dem Branchentreff Medientage München über inzwischen bestehende Arbeitsgruppen: „Wir gucken uns Synergien an, da wo sie sinnvoll sind“, um eventuell gemeinsam im Bereich Tech zu investieren. „Völlig ausgelassen davon sind Inhalte.“ Die Gespräche mit MFE zielten nicht darauf ab. „Das wird auch so bleiben.“

ProSiebenSat.1 führt keine Gespräche über Inhalte-Synergien mit MFE

In der Vergangenheit war immer wieder darüber spekuliert worden, wie stark sich die Mediengruppe Media for Europe (MFE) um die Familie des gestorbenen Politikers Silvio Berlusconi als Großaktionär bei ProSiebenSat.1 konkret einbringen will. Zuletzt hatten Beobachter den Eindruck, dass sich das zeitweilig als kühl geltende Verhältnis etwas aufgewärmt hatte.

MFE hat nach eigenen Angaben vor allem ein Interesse daran, im Werbemarkt durch Synergien in Europa schlagkräftiger zu werden – auch mit Blick auf die Konkurrenz der großen Streaming-Plattformen in den USA. Die deutsche MFE-Vertreterin Katharina Behrends sprach sich in der Gesprächsrunde zugleich für Programmautonomie in den lokalen Märkten aus.

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  • ProSieben: © ProSieben
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34 Kommentare im Forum

  1. Pro sieben will nicht, Nick will nicht, Super RTL will nicht... Wer bleibt denn dann noch?
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