Rundfunkbeitrag-Erhöhung: Kommission einigt sich zu Reform-Gutachten

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Rundfunkbeitrag 2025

Die Bundesländer sind sich uneins, ob der monatliche Rundfunkbeitrag ab 2025 erhöht werden soll. Helfen soll ein Sondergutachten zu Reformvorschlägen, dafür ist nun ein wichtiger Schritt gemacht.

Die Rundfunkkommission der Länder hat sich auf einen Fragenkatalog geeinigt, der die Grundlage für ein Sondergutachten zu Reformen und Einsparmöglichkeiten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk bildet. Die Fragen werden nun an die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) übermittelt, die das Gutachten im Auftrag der Länder erstellen soll, wie die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab am Freitag auf Anfrage mitteilte. Rheinland-Pfalz hat den Vorsitz in der Rundfunkkommission, Raab koordiniert die Arbeit des Gremiums.

KEF schlägt Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf knapp 19 Euro vor

Rundfunkbeitrag; © DOC RABE Media - stock.adobe.com
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Der Rundfunkbeitrag, den Haushalte und Firmen in Deutschland zahlen müssen, finanziert im Wesentlichen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus ARD, ZDF und Deutschlandradio. Die Gesamterträge lagen 2022 bei rund 8,57 Milliarden Euro. Die Finanzkommission KEF hatte vor Kurzem für die neue Beitragsperiode (2025 bis 2028) eine Erhöhung des monatlichen Beitrags von derzeit 18,36 Euro auf 18,94 Euro vorgeschlagen. Einige der Bundesländer, die sich eng an der KEF-Empfehlung orientieren und letztlich einstimmig über die Beitragshöhe entscheiden müssen, haben aber bereits angekündigt, dass sie eine Erhöhung nicht mittragen wollen.

Sondergutachten zu ÖR-Einsparungen bis Sommer geplant

Die KEF soll deshalb bis zum Ende des Sommers ein Sondergutachten unter anderem zu möglichen Einsparungen und Reformschritten erstellen, die ein Expertenrat Mitte Januar für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland vorgeschlagen hatte, unabhängig von der Arbeit der KEF selbst. Dabei geht es beispielsweise um eine neue Dachorganisation für die ARD mit zentralen Aufgaben und zentraler Steuerung des Programms, um Doppelstrukturen in den neun ARD-Häusern abzubauen. 

NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Länder bräuchten eine Einschätzung zu grundsätzlichen Auswirkungen und möglichen Einsparpotenzialen von Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. „Die Ergebnisse der KEF werden ein wichtiger Baustein sein, wenn die Länder im Herbst ihre Entscheidung zum Umgang mit der aktuellen Beitragsempfehlung der KEF sowie über weitere Reformschritte treffen.“ Es sei wichtig, alle Spielräume ernsthaft und ergebnisoffen auszuloten.

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23 Kommentare im Forum

  1. Da hat anscheinend keiner was dagegen, auch nicht die Landesfürsten die sonst gegen die Öffis schießen und gegen eine Beitragserhöhung sind, Geld rauszuhauen. Letztlich wird das auch über den Rundfunkbeitrag durch die KEF finanziert.
  2. Das ist doch eh alles nur Getue. Ein Politikum sondergleichen. Letztlich kommt es sowieso zur Erhöhung der Beiträge, weil wir Bürger ja die Pensionen und die oft sinnbefreiten Berichterstattungen finanzieren müssen. Ist gesetzlich geregelt. Mit Einsparungen wird sich schwer getan, da in den Gremien genügend Politiker sitzen, welche die Interessen der Öffentlichen durchsetzen können. Unabhängige Berichterstattungen findet man vergebens. Man brauch sich nur einmal die Talkshows wie Lanz, Maischberger oder Miosga anschauen. Das Grundprinzip bleibt klar, auch wenn mal kritische Untertöne zu erkennen sind, um den Anschein der Unabhängigkeit zu wahren. Die KEF ist auch nur ein Handlanger, die immer eine Erhöhung der Beiträge empfiehlt. Für mich ist das gesamte Konstrukt ein politisches Konglomerat von Abhängig- und Bestechlichkeit.
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