Amazon verkürzt Rückgabefrist für Elektronik

63
2154
Ein einsames Paket von Amazon, vom Kurier für jeden zugänglich auf den Briefkästen zurückgelassen. Das Paket sieht unglücklich aus.
Bild: Richard W. Schaber

Die 30-tägige Rückgabefrist bei Amazon wird Ende April stark verkürzt. Wer Elektronik-Artikel bei dem Online-Versandhändler bestellt, muss sich dann schneller entscheiden. Es gibt aber auch eine Ausnahme.

Bisher konnten Kunden, die bei Amazon Fernseher und andere Elektronik-Artikel bestellten, von einer 30-tägigen Rückgabefrist Gebrauch machen. Damit ist Ende April Schluss: Ab dem 25. April halbiert Amazon die Rückgabefrist auf 14 Tage. Zuerst berichtete der „Spiegel“ darüber, Amazon bestätigte die Angaben gegenüber dem Medium.

Demnach sei die Änderung durch eine Mitteilung an die Marketplace-Verkäufer kommuniziert worden. Betroffen sind neben Elektronik-Artikeln wie TVs, PCs, Routern, Kameras, Videospielen und Blu-Ray-Filmen auch Bürobedarf-Waren. Rückgaberecht und Rückgabedatum müssten aber weiterhin unter dem Produktpreis deutlich gekennzeichnet werden, so ein Amazon-Sprecher.

Verkürzte Amazon-Rückgabefrist: Fire-TV und Co. bleiben bei 30 Tagen

Amazon Smart TV Fire TV 2 Reihe
14 statt 30 Tage Rückgaberecht bei Amazon – für Fire TV, Fire TV Stick und Co. bleibt alles beim Alten. (© Amazon.de)

Eine Ausnahme gilt für Amazon-eigene Produkte wie Fernseher, Tablets und Streamingboxen der Fire-Serie. Also etwa die Fire TVs und Fire TV Sticks. Auch generalüberholter Elektronik aus dem „Renewed“-Sortiment bleibt die alte Rückgabefrist von 30 Tagen erhalten.

Grundsätzlich bewegte sich Amazon mit den 30 Tagen sehr großzügig über der gesetzlich vorgeschriebenen Frist von 14 Tagen. Dennoch ist die Verkürzung ein drastischer Schritt, so sieht es auch ein IT-Anwalt im „Spiegel“. Er vermutet, dass Amazon durch die Maßnahme Ausgaben für Rücksendungen einspart. Immerhin erhöht ein längeres Rückgaberecht die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden die Produkte tatsächlich retour schicken.

Amazon Rückgaberecht – was ändert sich für die Kunden?

Für Käuferinnen und Käufer ändert sich in der Praxis grundsätzlich nichts. Sie können beispielsweise weiterhin einen bestellten Fernseher auspacken und ausprobieren. Zurücksenden müssen sie das Produkt dann in dem Zustand, in dem es bei ihnen angekommen ist. Nur haben sie künftig eben 14 statt 30 Tage dafür Zeit.

Die Kürzung der Rückgabefrist ist derweil nicht einzige Maßnahme, mit der Amazon in letzter Zeit Ausgaben zu drücken bzw. Einnahmen zu erhöhen versucht. Neuerdings verlangt Amazon etwa Zusatzkosten für ein werbefreies Abo. Mit welchem „Trick“ man diese umgehen kann, erklärt dieser Artikel.

Bildquelle:

  • df-amazon-fire-tv-fernseher: Amazon.de

63 Kommentare im Forum

  1. Geil, seit Andy Jassy das Zepter übernommen hat, geht der Laden intern und extern zugrunde. Bin so froh aus dieser amerikanisch-scientologischen Sekte Amazonology endlich raus zu sein. Besonders mit dem neuen AC3, was CSC ersetzt und der Kundenservice dadurch noch schlechter wird, zumindest ab spätestens April 2024 geht die Verschlechterung los, für alle Kundenservice-Mitarbeiter. Starre Vorgaben, weniger individuelle Lösungsansätze, vorgefertigte Textbausteine, schlimmer als ohnehin schon.
  2. Ich finde das absolut richtig und schreckt vielleicht diejenigen ab, die das ausnutzen. Für was braucht man 30 Tage oder mehr zum ausprobieren? Es taugt, oder es taugt nicht, das merkt man in der Regel sofort, oder spätestens am 3. Tag. Klamotten passen sofort, oder nicht, nicht erst nach 28 Tagen. Ich hätte sowas gar nicht erst eingeführt! Da die gesetzlichen Fristen nach wie vor eingehalten werden und die 30 Tage aus freien Stücken angeboten wurden, finde ich auch nicht, dass hier irgendwem etwas weggenommen wird.
  3. Ein 75' OLED nur für die Fußball EM wäre cool gewesen. Danach wieder Retoure. Oder der Klassiker teure Kamera für den 3 Wochen Urlaub in Bali.
Alle Kommentare 63 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum