3D-Standard

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3D-Standard, Teil 3

Wachsender IMAX-Markt

Der Faktor IMAX

Zusätzlich wird die geplante 3D-Umstellung durch den wachsenden IMAX-Markt – die Technologie ist selbst fast so alt wie 3D – begünstigt. In den USA gibt es immerhin schon 1 000 Kinos mit dem übergroßen Leinwandformat, die durch die hohe darstellbare Detailfülle von vornherein eher für 3D geeignet sind als für den herkömmlichen 35-Millimeter-Film. Bisher vor allem für relativ kurze Naturdokumentationen genutzt, wird auch IMAX für die Kinoindustrie immer attraktiver.
 
Christopher Nolan arbeitete als erster Regisseur bei seiner Comicverfilmung „The Dark Knight“ mit IMAX-Kameras und filmte sechs Szenen mit den übergroßen, klobigen Geräten, die einen 70- Millimeter-Film belichten. Zuvor wurden zwar schon Filme in IMAX-Kinos gezeigt, dafür wurde aber lediglich das herkömmliche 35-Millimeter- Bild künstlich aufgeblasen. Da „The Dark Knight“ aber nicht nur der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten überhaupt war, sondern auch einen IMAX-Rekord aufstellte, sind bereits bei Filmen wie „Transformers 2“ und „Harry Potter und der Halbblutprinz“ extra für IMAX gedrehte Szenen in Aussicht gestellt, die dann auch in 3D vorliegen werden.
 
Allerdings ist der europäische IMAX-Markt noch lange nicht so gut ausgebaut wie der amerikanische, so gibt es beispielsweise in Deutschland lediglich vier Kinos, die überhaupt IMAX-Filme zeigen können. Auch weiterhin wird die analoge IMAX-Technologie hierzulande also ein Nischendasein fristen, die Zukunft gehört ganz klar digitalen Lösungen. Jan Oesterlin, Geschäftsführer der Zukunft Kino Marketing GmbH, geht sogar davon aus, dass über kurz oder lang alle Kinos in Deutschland über digitale Projektoren verfügen werden. An einer branchenweiten Lösung für die Durchführung der Digitalisierung werde zurzeit gearbeitet, so Oesterlin.

3-D als Chance

Ob 3-D die immer noch sehr großen Hürden überwinden kann, ist noch nicht ersichtlich. Letzten Endes kommt es vor allem auf die Kinogänger an, die die Bereitschaft besitzen müssen, deutlich mehr Geld für einen 3-D- als für einen herkömmlichen flachen Film zu bezahlen. Streifen wie „Bolt“ beweisen, dass die dritte Dimension durchaus völlig neue Möglichkeiten für das filmische Erzählen eröffnet und mehr als nur ein Gimmick ist.
 
Vor allem Animationsfilme, als gerenderte Modelle im Computer sowieso von „Natur“ aus dreidimensional, können von den Regisseuren bereits mit der dritten Dimension als ein weiteres Instrument für die Vermittlung der Handlung konzipiert werden. Falls also inhaltlich hochwertige Filme dem Kinopublikum den Wert des 3-D-Faktors vermitteln können, so könnte eine Revolution bevorstehen wie schon beider Einführung des Farbfilms. Und vielleicht wird 3-D bald ein selbstverständlicher Teil der Kinoerfahrung sein.

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