Altersschwache Antennenkabel

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Altersschwache Antennenkabel, Teil 2

Kabel untersuchen

Wenn nichts mehr durch ein Kabel kommt, liegt ein Kabelbruch nahe. Er lässt sich leicht mit einem Vielfachmessgerät ermitteln. Dazu ist das Kabel vom LNB zu lösen und die Strippen des Messgeräts auf den Mittelleiter und das Steckergehäuse zu halten. Die beiden Messspitzen dürfen sich dabei nicht berühren. Bei eingeschaltetem Receiver sollten nun je nach gerade eingestellter Empfangsebene um die 13 oder 17 Volt (V) gemessen werden. Je nach Leitungslänge ist die Spannungshöhe etwas geringer. Sie ist aber letztlich egal, denn läge ein Kabelbruch vor, würden exakt 0 V gemessen werden. Nachdem Strom vom Receiver zum LNB gelangt, scheint das Kabel elektrisch in Ordnung zu sein. Auch eine Sichtkontrolle an den Steckern wird den Eindruck hinterlassen, dass dem Kabel eigentlich nichts fehlt.
 
Was sich mit dieser simplen Überprüfung jedoch nicht feststellen lässt, ist der Dämpfungswert. Aber gerade er ist bis ins Unermessliche angestiegen und schluckt sozusagen jedes Satellitensignal. Die einzige Abhilfe ist, das altersschwache Kabel gegen ein neues auszutauschen. Dabei sollte man sich nicht auf die betroffene Leitung beschränken, sondern gleich die gesamte Installation erneuern. Denn es ist davon auszugehen, dass bei einst neu errichteten Anlagen alle Leitungen gleich alt sind. Auch an einer unserer Versuchsanlagen hatten wir zum Teil deutlich über zehn Jahre alte Kabel verlegt. Ihr Alter dürfte bei zumindest 15 Jahren gelegen haben. Während der letzten Monate mussten auch wir vermehrt feststellen, dass der Empfang offensichtlich etwas zu wünschen übrig zu lassen begann. Verschiedene Sender von DX-Satelliten waren dabei bereits deutlich schwieriger als gewohnt zu bekommen. Bei einigen Sendern blieben wir zuletzt wider Erwarten sogar ganz erfolglos. Da zwei Kabel zu unserer Anlage führten, je eines für das C- und Ku-Band, wurden beide untereinander ausgetauscht, was aber keine Verbesserung mit sich brachte.

Überprüfung

Bevor wir unsere beiden gleich alten hochwertigen Antennenkabel gleichen Typs erneuern, prüfen wir sie mit unseren Messempfängern noch einmal auf Herz und Nieren, während wir Astra 19,2 Grad Ost im unteren Ku-Band empfangen. Der Bandscan zeigt, dass auf den tiefen Frequenzen noch gute Pegel um 59 dB erreicht werden. Angesichts unserer 42 Meter langen Leitungen ein üblicher und somit akzeptabler Wert. Auffallend ist, dass die Signalstärken mit zunehmender Frequenz kontinuierlich abnehmen. Einerseits ist das durchaus normal, da mit der Frequenz auch die Dämpfung steigt – auch bei neuen Kabeln. Dass der Signalpegel von den tiefen zu den hohen Transpondern um bis zu 19 dB abfällt, erschreckt uns dann aber doch ein wenig. Am oberen Ende der Ku-Band-Bandgrenzen liegt er nur noch bei rund 40 bis 42 dB.

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