Das Erste und ZDF starten hochauflösenden Regelbetrieb

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HDTV wird öffentlich-rechtlich

Der Moment, auf den die HD-Gemeinde lange Jahre gewartet hat, ist endlich da: Die gebührenfinanzierten Sender starten am 12. Februar in den HDTV-Regelbetrieb. DIGITAL FERNSEHEN gibt Ihnen Details zum Start und Tipps zum Empfang.

Im Jahr 2007 machten die Besucher am Stand der ARD auf der IFA in Berlin große Augen, als sie Eins Festival in hochauflösenden Bildern, also in HDTV, sahen. Genauso groß war ihre Enttäuschung, als alles wieder abgeschaltet wurde und die öffentlich-rechtlichen Sender mitteilten, aus Finanzierungsgründen erst im Jahr 2010 mit dem HDTVRegelbetrieb zu beginnen.
 
Bis dahin sollte die Finanzierung stehen. Das ZDF kalkulierte dabei mit Mehrkosten von rund 80 Millionen Euro für die Umstellung auf HDTV, die sich durch alle Bereiche zog, angefangen bei Aufnahmegeräten über die Bildnachbearbeitung und Ausstrahlung bis hin zum Rechteeinkauf. Obwohl: ARD und ZDF produzierten bereits vor 2007 in HDTV. DIGITAL FERNSEHEN rief damals gemeinsam mit dem Schwestermagazin HD+TV die Aktion „HDTV jetzt!“ ins Leben, der sich sowohl HD-interessierte Zuschauer wie auch Receiver-Hersteller und andere Unternehmen aus der Unterhaltungselektronikbranche anschlossen.
 
Natürlich war das wie ein Kampf gegen Windmühlenflügel und blieb – bis auf die Sensibilisierung vieler Menschen für das Thema – erfolglos. Derweil schaltete ein Land nach dem anderen seine Staatssender in High Definition auf, sodass Deutschland schnell als HDTV-Schlusslicht galt. Doch nun ist der Moment endlich gekommen und der Regelbetrieb wird am 12. Februar 2010 beginnen, wenn der Startschuss für die XXI. Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver fällt.

Sportlich und scharf

Die Meinung zum HD-Inhalt ist nach dem jüngsten und gleichzeitig letzten Showcase über Weihnachten und Neujahr gespaltener denn je. Während die einen das Gebotene über die Maßen erfreute, übten andere hemmungslos Kritik. So mancher bemängelte beispielsweise das „magere Programmangebot“, obwohl zwischen dem 17. Dezember 2009 und dem 7. Januar 2010 mehr als 300 Stunden native TV-Sendungen geboten wurden. Dabei war es von vornherein klar, dass Das Erste und ZDF nicht nur im Simulcast-Betrieb senden werden, sondern auch mit einem zunächst relativ geringen Anteil an Beiträgen, die in „echtem“ High Definition vorliegen.
 
Die kühnen Adler der Sprungschanzen werden die ersten Sportler sein, die in High Definition über die flachen Mattscheiben segeln, wenn am 12. Februar Das Erste HD den Startschuss für den Regelbetrieb gibt. Auf dem Ersten wird auch die Eröffnungsfeier übertragen, die, bedingt durch die Zeitverschiebung von immerhin 9 Stunden, in Deutschland am 13. Februar gegen 3 Uhr nachts stattfinden wird. Überhaupt werden die diesjährigen Olympischen Winterspiele eine eher schlafraubende Angelegenheit, wohl dem, dessen Receiver über eine Aufnahmemöglichkeit verfügt. Die Direktübertragungen der Wettkämpfe finden sich täglich ab 18 Uhr in der Sendung „Olympia Live“ bei Das Erste bzw. beim ZDF.
 
Beide Programme senden im täglichen Wechsel live und in High Definition von den Sportstätten im kanadischen Vancouver. Bis zum nächsten Morgen um 9 Uhr kämpfen Skispringer, Slalomläufer, Eishockeyspieler, Biathleten und Co. um die begehrten Edelmetalle. Im Anschluss daran strahlen die gebührenfinanzierten Hauptsender das Magazin „Olympia extra“ aus, das bis mittags eine Zusammenfassung der Ereignisse vom Vortag bzw. der Nacht geben wird. Unterbrochen wird der sportliche Marathon lediglich von den Nachrichtensendungen „Heute“, „Tagesschau“ und deren früher und später ausgestrahlten Ablegern.

Technischer Hürdenlauf

Wie ein Pressesprecher gegenüber DIGITAL FERNSEHEN äußerte, wird das ZDF die Liveaufnahmen der Olympischen Winterspiele im Format 1 080i/30 vornehmen, um „sich den Gegebenheiten in Vancouver anzupassen, da es keinen Sinn macht, mit unterschiedlichen Quellenformaten zu arbeiten.“
 
Man mag jetzt sagen wollen, dass das Signal doch bitte 1 : 1 nach Deutschland geschickt werden solle, anstatt es mithilfe eines Formatkonverters in 720p/50 zu verwandeln. Doch eine Umwandlung scheint generell vonnöten, wie der Sprecher weiter erläuterte, denn „kritisch ist hier nicht die Wandlung von 1 080i nach 720p, sondern die Wandlung von der in Kanada üblichen 60-Hz-Bildwechselfrequenz nach den in Europa zum Einsatz kommenden 50 Hetz.“

Mager

Wie ein Pressesprecher gegenüber DIGITAL FERNSEHEN äußerte, wird das ZDF die Liveaufnahmen der Olympischen Winterspiele im Format 1 080i/30 vornehmen, um „sich den Gegebenheiten in Vancouver anzupassen, da es keinen Sinn macht, mit unterschiedlichen Quellenformaten zu arbeiten.“ Man mag jetzt sagen wollen, dass das Signal doch bitte 1 : 1 nach Deutschland geschickt werden solle, anstatt es mithilfe eines Formatkonverters in 720p/50 zu verwandeln.
 
Doch eine Umwandlung scheint generell vonnöten, wie der Sprecher weiter erläuterte, denn „kritisch ist hier nicht die Wandlung von 1 080i nach 720p, sondern die Wandlung von der in Kanada üblichen 60-Hz-Bildwechselfrequenz nach den in Europa zum Einsatz kommenden 50 Hetz.“

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