Die letzten Geheimnisse der Natur

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Die letzten Geheimnisse der Natur, Teil 5

„Africa – The Serengeti“

Images Maximum

Ein Erlebnis ganz anderer Art sind jene Dokumentationen, die ursprünglich für die große IMAX-Leinwand hergestellt wurden. Der Vorteil von solchen Produktionen liegt klar auf der Hand: Als Quellmaterial werden die 70-Millimeter-Filme herangezogen, die zum einen eine wahnwitzige Auflösung anbieten und zum anderen in Relation zur Bildfläche nicht so viele Alterserscheinungen aufweisen wie das normale 35-Millimeter-Material.
 
Selbst in digitalisierter Form und auf rund zwei Millionen Bildpunkte heruntergerechnet macht sich dieses Qualitätsplus bemerkbar, was das Alter der Aufnahmen (viele der nun auf Blu-ray erscheinenden IMAX-Dokus stammen aus den 1990er Jahren) meist aufwiegt. Jene Dokumentationen wurden mit riesigen IMAX-Kameras gefilmt und so in Szene gesetzt, dass sich der Zuschauer in einem entsprechenden Kino mitten im Film fühlt, weil die Bildfläche sein ganzes Sichtfeld ausfüllt. Zugleich ergibt sich aus den immensen Filmrollen auch das Problem, dass die Filme nicht allzu lang sein dürfen, da sie sonst in keinen der elefantösen Kinoprojektoren passen würden. Ergo beträgt die Spieldauer aller unserer Vorzeigeexemplare auf Blu-ray je nur 40 Minuten.

Africa – The Serengeti
Genre: Dokumentation
Land/Jahr: US 1994
Regie: George Casey
Sprecher: James Earl

König der Tiere

Auch in „Africa: The Serengeti“ steht die Wanderung der Weißbartgnus im Mittelpunkt der Betrachtung und dient quasi als roter Faden für den kompletten Film. Allerdings sind die Exkurse am Wegesrand der Stampede bedeutend größer als in „Das große Wunder der Tierwanderungen“, da hier verstärkt ein Gesamtüberblick über das Leben in dem afrikanischen Naturreservat in Tansania gegeben werden soll. Am Ende wird sogar noch der Einfluss der ansässigen Menschen sowie der Touristen auf das Gebiet beleuchtet, was man schon fast als Aufforderung sehen kann, selber einmal dorthin zu reisen, um den Serengeti-Nationalpark zu unterstützen.
 
Das Interessante hieran ist die Inszenierung als visuelle Safari. Der Kommentator setzt nur an diversen Schlüsselstellen ein und lässt ansonsten die ansehnlichen Bilder für sich sprechen. Unerwarteterweise reicht dies vollkommen aus, da jene nur aufs Nötigste reduzierten Aussagen wirklich die Essenz des Gezeigten erfassen und dadurch an keiner Stelle weitere Fragen aufkommen. Genauso werden ausschließlich nur bekannte Tierarten betrachtet, eben das Who’s who der afrikanischen Savanne. Grundlagen, wie der 20-stündige Mittagsschlaf des Löwen (wenn nicht gerade Fortpflanzungszeit ist, in der er sich über 40 Mal pro Tag an den Löwinnen verlustiert) oder das Durchsetzen der Fresshierarchie bei den Jägern, werden somit sehr gut vermittelt und faszinieren selbst jüngere Zuschauer mit einer schönen Musik- und Bildkomposition.

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