Die letzten Geheimnisse der Natur

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Die letzten Geheimnisse der Natur, Teil 8

„Die Entstehung unserer Erde“

Das Eigenleben der Erde

Vor rund viereinhalb Milliarden Jahren gab es noch keine Freediver. Es gab noch keine Menschen, keine Fische und die Erde war im Entstehen begriffen. Seitdem veränderte sich der Planet ständig, wie ein Lebewesen. Im simulierten Zeitraffer gesehen, springen die Kontinente wie junge Ziegenböcke aufeinander zu, prallen gegeneinander, bilden riesige Faltengebirge, brechen wieder entzwei und reiben sich oftmals gar wie in einem überdimensionalen Liebesspiel. Der Grund dafür ist die Plattentektonik bzw. die Konvektionsströmung im Erdinneren, die solch gewaltige Kräfte aufbringt, dass sie permanent die Erdoberfläche verändert. Die kleinen Menschen und Tiere bemerken diese Aktivität meist nur als kurze, zerstörerische Erdbeben, Gletscherbewegungen oder auch in Form von Vulkanausbrüchen.
 
In Relation zum Alter der Erde sind wir aber sowieso noch eine relativ junge Erscheinung, vermutlich nur ein kurzer grippaler Infekt, den der Planet in den nächsten paar Millionen Jahren wieder aushusten wird. Als eine Art Geologieunterricht vor Ort mit den größten, kuriosesten Fallbeispielen der Welt, legt die Dokumentation „Die Entstehung unserer Erde“ sehr viel Wert auf die Herleitung früherer Entwicklungsstadien dieser Orte. Echte Schauwerte gibt es deshalb nicht zu entdecken, denn so ziemlich alles ist einzig und allein auf den Zweck der Erklärung ausgelegt. Jede der insgesamt 13 Folgen der ersten Serienstaffel dauert 44 Minuten, behauptet zu Anfang eine interessante These und beginnt dann mit der Beweisführung, die von emsigen Geologen durchgeführt wird.

Wie Detektive suchen die Experten nach Spuren im Gestein, um unter dem Mikroskop die verräterischen Indizien für die Ursache des heutigen Status herauszufinden. ähnlich der Doku-Reihe „Unser Universum“ dienen auch hier veranschaulichende Computeranimationen und Grafiken dem besseren Verständnis. Die TV-Staffel beginnt mit einem der interessantesten, da am wenigsten abstrakten Themen: der San-Andreas-Verwerfung. Im Jahre 1906 zerstörte in San Francisco ein Erdbeben der Stärke 7,8 in nur wenigen Sekunden einen Großteil der Stadt. 28 000 Häuser und rund 3 000 Menschen fielen dem Beben und den folgenden Bränden zum Opfer.

Nach wie vor liegt San Francisco auf der San-Andreas-Verwerfung, der mehrere Kilometer langen Schwächezone, an der sich die tektonischen Platten aneinander reiben und verschieben. Die Erdbebengefahr ist daher enorm, weshalb Geologen in nicht allzu ferner Zukunft ein weiteres Beben dieser Stärke erwarten. Kein Wunder, dass ob der Aktualität des Themas derzeit „Ratatouille“-Regisseur Brad Bird an dem nächsten großen Pixar-Werk mit dem Titel „1906“ arbeitet, einem Drama über die Geschehnisse des San-Francisco-Bebens. Kinorelease wird im Dezember 2012 sein.

Die Wissenschaftler werfen also nicht nur einen Blick in die Vergangenheit, sondern zeigen in einigen Folgen auch, welchen Veränderungen der Planet wahrscheinlich in den nächsten paar Millionen Jahren unterliegen wird. Die weiteren Episoden beschäftigen sich unter anderem mit Loch Ness, Manhattan, dem Yellowstone-Park, dem Superkontinent Pangea und den Alpen.

Die Entstehung unserer Erde – Staffel 1
Genre: Dokumentation
Land/Jahr: US 2007
Regie: Peter Chinn
Sprecher: Corey Johnsonr

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