Erste Empfangsversuche im Ka-Band

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Erste Empfangsversuche im Ka-Band, Seite 2

Erkenntnisse

EBS Pro

Nachdem wir mit unserem ersten Sat-Receiver gescheitert waren, versuchen wir unser Glück im nächsten Schritt mit unserem PC-Sat-Receiver, einer TBS 5925 USB-Karte. Als Erstes betreiben wir sie mit der Software EBS Pro. Sie erlaubt zumindest das Programmieren des Ka-Band-LNBs in der LNBKonfiguration. Was ja nicht selbstverständlich ist. Schließlich gibt es derzeit jedenfalls sechs verschiedene Ka-Band-LNB-Typen. Sie unterscheiden sich nicht nur im abgedeckten Frequenzbereich, sondern auch in der Zwischenfrequenz. Nach vorgenommenen LNB-Einstellungen versuchen wir uns mit einem RF-Scan. Er zeigt eine Spektrumskurve des vorgegebenen Frequenzbereichs. Nutzsignale werden hier als mehr oder weniger deutlich ausgeprägte Höcker angezeigt. Unsere erste Kurve zeigt zwar eine Art realistischem Signalverlauf. Ausgeprägte Höcker, die auf empfangbare TV-Signale deuten, fehlen allerdings.
 
Schnell stellt sich heraus, dass wir einem Irrtum aufgesessen sind. Wir hatten den LNB an der Antenne mit vertikaler Polarisation installiert. Nachdem aber alle bekannten Transponder horizontal senden, verwundert das unzureichende Resultat nicht. Nachdem der Ka-Band-LNB auf horizontalen Empfang an der Antenne ausgerichtet wurde, zeigt der RF-Scan ein vertrauteres Bild. Deutlich sind etliche kleine Höcker zu erkennen, die auf ausgestrahlte Signale hindeuten. Der einzige Schönheitsfehler: Sie alle kommen extrem schwach. Keines der vermeintlich gefundenen Signale lässt einen Lock zu, was aber die Voraussetzung wäre, um die Datenströme auslesen zu können. Selbst das per Spektrum gefundene stärkste Signal bringt es gerade einmal auf -55 dBm. Was so gut wie nichts ist. Schnell stellt sich heraus, dass die Einbautiefe in Richtung Brennpunkt in der Schüssel absolut nicht passen kann. Deshalb wird der LNB zunächst etwas weiter nach vorgerückt.
 
Konstruktionsbedingt haben wir hier nur ein Spiel von wenigen Millimetern. Sie zeigen uns zwar, dass wir uns grundsätzlich auf dem richtigen Weg befinden. Allerdings stellt sich auch heraus, dass ein Umbau der LNB-Halterung unumgänglich ist. Deshalb wird der LNB-Adapter an unserer Kathrein-Antenne um 180 Grad gedreht montiert. Dadurch rückt die LNB-Montageschelle um rund 3 cm näher zum Reflektor. Ein üblicher Ku-Band-LNB lässt sich nun zwar nicht mehr korrekt an der Schüssel befestigen. Für das Ka-Band erweist sich die neue Schellenposition aber jedenfalls als Vorteil. Immerhin schaffen wir es auf diesem Weg den Brennpunkt weiter zu optimieren. Dabei werden wir mit einer Steigerung der Signalstärke um etwa 3 dB belohnt. Allerdings sind –52 dBm immer noch viel zu wenig. Sie genügen nicht, um ein Signal aus dem Spektrum zu loggen und somit seine Übertragungsparameter auszulesen. Für uns sieht es zwar eindeutig aus, dass zwischen 21,2 und rund 21,8 GHz mehrere Übertragungen stattfinden dürften. Welcher Art sie sind, bleibt uns aber leider verborgen.

Erste Erkenntnisse

Unsere ersten Versuche zeigten uns vor allem eines: Einfach scheint das Ka-Band nicht handzuhaben sein. Tatsächlich ist es so, dass wir bei unseren ersten Versuchen eigentlich nur mit Unbekannten zu tun hatten. Zu ihnen zählen: Wo befindet sich der exakte Brennpunkt? Ist die Antenne wirklich exakt eingestellt? Ist unsere 90-cm-Antenne groß genug?

Schlüsselqualität

Bereits erste Versuche zeigten, dass die Qualität der Antenne gemeinsam mit deren korrekten Ausrichtung und Einbau des Ka-Band-LNB von höchster Bedeutung ist. Sehr gut gearbeitete Antennen, wie jene aus dem Hause Kathrein, lassen bereits ab 90 cm erfolgreiche Ka-Band-Empfänge auf 7 Grad Ost und 16 Grad Ost zu. Bei unzureichender Verarbeitungsqualität der Antenne kann der Empfang aber selbst bei deutlich größeren Schüsseln ausbleiben. Etwa, wenn es an der Oberflächengenauigkeit des Reflektors mangelt oder wenn sein LNB-Arm den Brennpunkt nicht richtig trifft.

Feintuning mit Ka-Band

Mit der alten Analogtechnik stellen wir fest, dass die Antenne für das Ka-Band tatsächlich unzureichend genau auf den Satelliten ausgerichtet ist. Jener Bereich, der im Ku-Band maximale Signalstärke attestiert, hat also noch Spielraum für noch exakteres Ausrichten. Weiter erlaubt uns der analoge Messempfänger, bereits jetzt des exakten LNB-Brennpunkt zu ermitteln. Zuletzt lässt sich auch durch geringfügiges Schrägstellen des LNB noch ein klein wenig an Power gewinnen. Auf diese Weise schaffen wir es, noch sagenhafte 2 dB aus der Antenne rauszuholen.
 
Der Umstand sollte nicht wundern. Schließlich kennt man denselben Effekt bereits aus der Vergangenheit. Richtet man eine Drehantenne mit dem C-Band auf die Satelliten aus, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie im Ku-Band nur unzureichend oder gar nicht funktioniert. Die Ursache liegt im Frequenzbereich. Je tiefer dieser ist, umso leichter lässt sich ein Sat-Spiegel ausrichten. Je höher der Frequenzbereich ist, umso exakteres arbeiten ist erforderlich.

Empfang!

Nachdem wir unsere Antenne mit dem analogen Messempfänger auf höchstmögliche Ka-Band-Signalstärke auf 7 Grad Ost ausgerichtet hatten, versuchen wir unser Glück noch einmal mit unserem Sat-Receiver. Per Blindscan wird zumindest ein Transponder gefunden, auf dem TPA Angola ausgestrahlt wird. Leider setzt das Bild immer wieder aus. Also wechseln wir zu unserem PC-Receiver. Der zeigt das Fernsehen aus Angola perfekt. Die Signalstärke bewegt sich mit rund 6,5 dB über Grundrauschen jedoch nur knapp über der Mindestschwelle. Von den anderen auf 7 Grad Ost im Ka-Band ausgestrahlten Programmen fehlt jedoch weiter jede Spur.

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