HbbTV ohne Internet

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HbbTV ohne Internet, Seite 2

Netzwerkeinbindung

Lokal-TV-Portal

Auf Astra 19,2 Grad Ost sind zahlreiche Lokalsender aufgeschaltet. Da sie zum Teil auf wenig attraktiven Transpondern ausgestrahlt werden, landen sie mitunter recht weit hinten in der Kanalliste des Receivers und sind so nur schwer auffindbar. Hier schafft das Lokal-TV-Portal Abhilfe. Auch es ist im Grunde nichts anderes als eine HbbTV-Anwendung. Eine, die auch ohne Internet-Anschluss funktioniert. Bereits wenige Sekunden, nachdem man auf den Kanal geschaltet hat, wird eine Suchfunktion gestartet, die das Auffinden des eigenen Lokalsenders erleichtern soll. Zunächst ist in der linken Spalte das gewünschte Bundesland mit den Pfeiltasten zu wählen. In der mittleren Spalte werden die aus dem ausgesuchten Bundesland über das Portal verwaltete Sender gelistet. Bewegt man den Cursor in diese Spalte, kann man mit den Pfeiltasten jeden gelisteten Kanal ansteuern. In der rechten Spalte wird gleichzeitig eine Karte des Bundeslands eingeblendet, in dem TV-Sender-Logos anzeigen, für welche Regionen die einzelnen Lokalfunker senden.
 
Klickt man nun auf den Wunsch-Sender, wird man darüber informiert, zu welchen Tageszeiten dieser auf Satellit ausstrahlt. Schließlich haben sich mehrere Lokalsender zu Verbünden zusammengeschlossen, die abwechselnd, zum Beispiel im 1-Stunden-Rhythmus, einen Satellitenkanal bespielen. Wäre der Receiver am Heimnetzwerk angeschlossen, würde man nun bei verschiedenen Sendern außerhalb derer Sat-Sendezeiten auf deren Mediatheken oder Live-Streams umgeleitet werden. Hat man sich für einen Lokalsender entschieden, der rund um die Uhr auf Astra vertreten ist, erledigt HbbTV binnen weniger Sekunden die automatische Umschaltung auf diesen Kanal.

Das meiste geht nicht

Ohne Breitbandanschluss ist man in HbbTV etwa so unterwegs, als wenn man mit einem Auto mit drei Rädern fahren würde. So richtig Spaß macht HbbTV auf diese Art jedenfalls nicht. Ist das Gerät nicht mit dem Heimnetzwerk verbunden, lassen Programme wie das Erste nur erahnen, was man sich alles entgehen lässt. Tatsächlich versäumt man viel mehr, als man sich vorstellt. Da wären einmal die umfangreichen Mediatheken der ARD-Sender und des ZDF, spannende hybride Services der Privatsender und sogar ganze Portale, die ohne Breitband erst gar nicht sichtbar werden. Zu ihnen zählen die beiden Kanäle Lokaleins und Lokalzwei. Über sie sind weitere Lokalsender, auch mit ihren Mediatheken, zugänglich. Bei ihnen handelt es sich um kleine Anbieter, wie Erz TV oder Sachsen Fernsehen, für die sich eine herkömmliche Satellitenausstrahlung nicht rechnen würde.
 
Interessant kann auch die Multithek sein. Sie ist ein auf HbbTV basierendes Online- Portal, das bislang auch zwei TV-Programme beinhaltet, die normal über Satellit gar nicht verfügbar sind: Das Neue TV und FTV. Sie kommen ausschließlich über den Breitbandanschluss auf den Fernseher. Weshalb zumindest kleine Teile des HbbTV-Angebots auch ohne Breitband-Verbindung funktionieren, liegt darin begründet, dass die TV-Veranstalter sehr wohl wissen, dass längst nicht alle hybriden Geräte mit dem Internet verbunden sind. Ihren Besitzern will man die Chance geben, zumindest ansatzweise zu erfahren, welche Dienste auf sie warten würden. Nachdem hybride Angebote laufend zunehmen und Fernsehen in neuen Dimensionen erleben lässt, wird zukünftig aber kein Weg daran vorbei führen, seinen Hybrid-Receiver oder Smart-TV mit dem Netzwerk zu verbinden.

Ins Netzwerk einbinden

 
Hybridgeräte ins Heimnetzwerk einzubinden ist eigentlich keine große Hexerei. Besonders neuere Modelle sind bereits mit WLAN-Equipment ausgestattet. Womit das verlegen eines Netzwerkkabels zwischen Breitband-Modem und dem TV oder Receiver nicht länger zwingend erforderlich ist.
 
Selbst die Netzwerk-Installation setzt keine PC-Kenntnisse voraus. Sie ist mit wenigen Klicks erledigt und beschränkt sich im Wesentlichen auf die Eingabe des eigenen Netzwerk-Schlüssels.

(Thomas Riegler)

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