HDTV kostenlos genießen

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HDTV kostenlos genießen, Teil 6

So empfangen Sie die Programme

Wie Sie auf den letzten Seiten lesen konnten, sind zahlreiche HDTV-Programme uncodiert über Satellit empfangbar. Einziges Manko: Die Sender werden über diverse Satellitenpositionen verbreitet, sodass für den Empfang aller Programme besondere technische Voraussetzungen getroffen werden müssen. HDTV-Enthusiasten kommen um eine Drehanlage nicht herum. Wir zeigen Ihnen nachfolgend, welches Equipment Sie benötigen, um die HDTV-Vielfalt über die europäischen Satellitensysteme zu empfangen.
 

Außeneinheit

 
Wie bei jeder Sat-Anlage ist natürlich freie Sicht nach Süden sowie ein geeigneter Standort unabdingbar. Ist dies nicht gegeben, kann die HDTV-Sendervielfalt über Satellit nicht genossen werden. Bei der Außeneinheit ist ein größerer technischer Aufwand als bei herkömmlichen Astra-Anlagen nötig. Da die Satelliten unterschiedliche Ausleuchtzonen besitzen, sollte der Reflektor – im Volksmund auch oft als Sat-Spiegel bekannt – einen Mindestdurchmesser von 100 Zentimetern besitzen. Je größer der Reflektor ist, umso besser lassen sich die Sender selbst bei schlechten Wetterverhältnissen empfangen.

Kleine Antennen können zwar auch eine Vielzahl der Sender hereinbekommen, aber speziell im Osten und Süden Deutschlands fehlen dann die doch sehr interessanten britischen Kanäle. Neben dem Reflektor wird ein guter, leistungsstarker LNB benötigt. Hier empfiehlt sich der Referenz-LNB unseres Testlabors, der Inverto Black Ultra Twin. Dieser überzeugt durch eine sehr gute Leistungsfähigkeit. Um die Antenne auf die verschiedenen Positionen ausrichten zu können, empfiehlt es sich, eine Drehanlage einzusetzen.
 
DiSEqCMotoren sind dabei nützliche Helfer, da kein zusätzliches Kabel verlegt werden muss. Der Motor wird an den Antennemast und die Antenne an den so genannten Motorzapfen montiert. Im Anschluss muss eine passgenaue Ausrichtung vorgenommen werden. Wie dies gelöst wird, zeigen wir Ihnen in einem Workshop.

Receiver

 
Natürlich muss zum Empfang der HD-Programme ein HDTV-Receiver erworben werden. Da allerdings eine spezielle Außenanlage gewählt wurde, muss dieser einige zusätzliche Funktionen beherrschen. Unter anderem sollte sich das Gerät auf die DiSEqC-Protokolle 1.2 und USALS verstehen, um den Motor steuern zu können. Zudem ist ein empfindlicher Tuner unabdingbar. In unseren Tests wird dies stets überprüft. Aktuell sind die Modelle Dreambox DM8000, Dr. HD F15, Clarke-Tech ET 9000 und Eycos 95.12 sehr empfehlenswert.
 
Wer ein solches Gerät wählt, muss zudem nicht ständig unerwünschte Kanäle löschen, denn alle genannten Receiver verfügen über einen ausreichend großen Kanalspeicher. Darüber hinaus verfügen die Receiver – mit Ausnahme der Dreambox – über die Blindscan-Funktion und spüren somit vollautomatisch neue HD- und natürlich auch SDTV-Programme auf.

Mehrfamilienhäuser

 
Leider ist die Drehanlagenlösung nur für Einteilnehmeranlagen geeignet. Für Mehrteilnehmeranlagen eignet sich dieser Aufbau nicht, da stets die gesamte Antenne auf eine andere Position gedreht wird. Wer auch mit einer Mehrteilnehmeranlage die maximale HDTV-Vielfalt empfangen möchte, muss auf besondere Multifeed-Antennen, wie etwa die Wavefrontier T90, setzen. Mit diesen Empfangshelfern lassen sich mehrere Positionen parallel empfangen, ohne dass die ganze Antenne gedreht wird.
 
Möglich ist dies durch eine Anordnung von LNBs. Zusätzlich werden passende Multischalter mit der entsprechenden Eingangszahl benötigt. Maximal lassen sich allerdings derzeit an einer Hausmultifeed-Anlage ohne zusätzlichen DiSEqC-1.1-Verteiler nur vier Positionen empfangen. Die Multifeed-Lösung bleibt somit gegenüber der Drehanlage ein Kompromiss.
(Maria Hollwitz)

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