Musik heißt Emotion

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Musik heißt Emotion, Teil 2

Zeit für Musik

Dass Musik mehr sein kann als eine Nebenbeschäftigung und in uns Emotionen hervorrufen kann, die wir sonst im Alltag nicht erfahren, beschreibt Marcel Zentner in seinen Untersuchungen. Dabei verwendet er Worte wie „Bezauberung“, „Sehnsucht“ und „Heroismus“. Aber auch sanftmütige Emotionen wie Zärtlichkeit und Liebe können in uns hervorgerufen werden und uns Gänsehaut bereiten. Viele Hi-Fi-Begeisterte bevorzugen nicht nur deshalb das analoge Medium Schallplatte. Die Haptik und das Aussehen nehmen dabei einen entscheidenden Einfluss auf uns, der zum Musikgenuss beiträgt. Musikstreaming über den Computer hat zwar viele Vorteile, spiegelt aber auch zugleich die Schnelllebigkeit unserer Zeit wider. Denn bereits das leise Grundrauschen eines nicht perfekten Mediums wie der Schallplatte schafft es, einen ganz eigenen Reiz in uns auszulösen, der sich in Verbindung mit Musik zu wohltuender Entspannung entwickeln kann. Deshalb ist unser Tipp: Nehmen Sie sich gezielt eine Auszeit, die Sie dem bewussten Musikhören widmen. Dabei sollten Sie Ihre Augen schließen und auf die feinen Details der Musik achten und versuchen, die Nachricht aufzunehmen, die der Komponist Ihnen mitteilen will. Hierbei kann Ihnen keiner vorschreiben, welche Musik Sie zu hören haben und über welches Medium Sie sie genießen, egal ob von der Schallplatte, von einer CD oder vom Computer. Wichtig ist: Nehmen Sie eine Auszeit von Ihrer Umgebung und tun Sie sich etwas Gutes!

E-Musik zum Wohlfühlen

Richard Wagner – Der Fliegende Holländer
Die romantische Oper „Der Fliegende Holländer“ ist nicht ohne Grund einer der Referenztitel während unserer Hörtests. Sie schafft es, mit musikalischen Mitteln immer wieder Spannung zu erzeugen und erzählt dabei noch eine schöne Geschichte.
 
Johann Sebastian Bach – Brandenburgische Konzerte
Die „Brandenburgischen Konzerte“ des Leipziger Komponisten Johann Sebastian Bach bestehen aus sechs einzelnen Konzerten, die in Stil und Besetzung so stark variieren, dass sie nie langweilig werden und die komplette Aufmerksamkeit fordern.
 
Ludwig van Beethoven – Mondscheinsonate
Die Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven zeichnet sich durch ihre besonders gefühlvolle Stimmung aus, die es schafft, den Hörer auf eine Reise in die eigene Fantasiewelt mitzunehmen.

Nimmt sich der Konsument wieder „Zeit zum Hören“ – oder gibt es einen Trend zum „Nebenbeihören“?

Günther Seitz, Geschäftsführer Canton: „Dank iPod und Co. ist Musik so mobil wie noch nie. Wer will, kann sie an jeden beliebigen Ort mitnehmen und „nebenbei Musik hören“. Dieser Trend ist ganz klar zu erkennen und es wird unserer Meinung nach dadurch so viel Musik gehört wie noch nie. Willst du aber mehr Zeit zum wirklichen Musikhören haben, dann musst Du Dir diese Zeit nehmen. Unser Tipp: Den Händler des Vertrauens aufsuchen, eine gute Anlage kaufen, die passende Musik auswählen, einschalten und genießen. Musikhören kann süchtig machen und die Zeit, die man sich dafür reserviert, nimmt dann von ganz alleine zu.“
 
Thomas Schnaudt, Director Marketing Harman Deutschland GmbH: Sowohl als auch – zum einen ist unser Leben hektischer geworden und der Berufsalltag stressiger, zum anderen nehmen sich viele Leute gerade deshalb abends oder am Wochenende eine Auszeit und entspannen bei guter Musik. Aber natürlich lässt sich ganz klar ein Trend bei Musik „on the go“ erkennen. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es nur ein „Nebenbeihören“ ist, vielmehr begleitet die Musik uns bei vielen Aktivitäten – sei es beim Sport, in der U-Bahn oder am Arbeitsplatz.
 
Thomas Sauer, Geschäftsführer German Maestro: Das ist aus meiner Sicht von den Zielgruppen abhängig: Die „Gamer“ hören zumeist nur nebenbei; die „iPod-ler“ hören noch nicht anspruchsvoll genug, während die „Soundtraditionalisten“ aktuell ihre Systeme erneuren und hierbei einen sehr hohen Höranspruch haben. Diese Gruppe weiß, wie es gut zu klingen hat, weil sie nach wie vor auch intensiv Musik hört. Ein Trend zu mehr Hören wird von denen bestimmt, die schon immer viel gehört hatten. Die iPod-ler haben auch ein nennenswertes Potenzial, brauchen jedoch noch Zeit, sich zu anspruchsvollen Hörern zu entwickeln.

(Torsten Pless)

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