Mythos HDMI – mögliche Zukunft des berühmten Kabels

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Mythos HDMI – mögliche Zukunft des berühmten Kabels, Teil 4

Konkurrenzdruck zwischen WHDI und WiHD

Für die Standardisierung der Technik hat sich Amimon unter anderem Motorola, Samsung, Sharp sowie Sony ins Boot geholt. Sony sitzt zwar bereits im WiHD-Konsortium, sieht aber offensichtlich große Vorteile im konkurrierenden System, das im 5- GHz-Band operiert und Entfernungen von bis zu 30 Metern überbrücken kann. Im Gegensatz zu Wireless HD funkt WHDI auch durch Zimmerwände hindurch, was die Zahl der Anwendungsmöglichkeiten drastisch erhöht. Der Haken: Die Transferrate fällt mit drei Gigabit pro Sekunde um ein Viertel kleiner aus als beim Konkurrenten Wireless HD.
 
Das erste TV-Gerät mit WHDI steht bereits in den Startlöchern und erscheint im Januar 2009. Hersteller Sony garantiert für die eigenen LCD-TVs allerdings nur Auflösungen bis 1 080i . Um die Verwirrung beim Konsumenten komplett zu machen, entwickelte das US-Unternehmen Pulse Link heimlich, still und leise eine eigene Version der drahtlosen HDMI-Übertragung. Im Gegensatz zu den großen Konkurrenztechnologien ist Pulse Link bereits am US-Markt vertreten und kann funktionsfähige Produkte vorweisen. Ob sich der Anbieter auf lange Sicht gegen die großen Konkurrenten durchsetzen kann, ist jedoch mehr als zweifelhaft.

Wettstreitereien

Der Konkurrenzdruck zwischen WHDI und WiHD ist groß, das Geschäft lukrativ und hinter beiden Standards stehen namhafte Hersteller. Doch wie in der Auseinandersetzung zwischen Blu-ray und HD DVD kann es am Ende nur einen geben. Entscheidend wird sein, wer als erster den Markt erreicht und Kunden für sich gewinnen kann. WHDI sitzt mit seiner Reichweite von 30 Metern sprichwörtlich am längeren Hebel, denn Wireless HD schafft bisher nur Übertragungen bis zehn Meter.
 
Für Wireless HD spricht wiederum die höhere Datenrate von vier statt drei Gigabit pro Sekunde. Dass die kabellose HDMI-Übertragung kommt, ist unumstritten. Bleibt für uns Kunden nur zu hoffen, dass die Technik bei ihrer Einführung auch wirklich ausgereift ist. Computerbesitzer kennen die Tücken einer drahtlosen und anfälligen Übermittlung von Signalen. Werden die Kinderkrankheiten bis zum Erscheinungstermin nicht behoben, sind die Kabel zwar aus dem Wohnzimmer verschwunden, doch der HDMI-Frust bleibt.
 

(Tim Luft und Christian Trozinski)

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