Special-Edition-Spezial

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Special-Edition-Spezial, Teil 7

Zurück in die Zukunft

Ein weiteres Franchise, das auch nach 25 Jahren nichts von seinem unnachahmlichen Charme und seiner großen Beliebtheit verloren hat und nun endlich auf Blu-ray seine Premiere feiert, ist „Zurück in die Zukunft“. Die „25th Anniversary Trilogie“ bringt einem für circa 35 Euro die komplette Reihe auf drei Blu-ray Discs zum ersten Mal in vollständig überarbeiteter High-Definition-Qualität ins Heimkino.
 

Auch nach einem Vierteljahrhundert ist „Zurück in die Zukunft“ noch immer ein Garant für beste Spielfilmunterhaltung. Die perfekte Mischung aus lockerem Coming-of-Age-Drama und überdrehter Zeitreisekomödie wirkt frisch und unverbraucht wie bei der Premiere, und gewinnt durch den hohen Nostalgiebonus, der den Zuschauer wohlig in eigenen Erinnerungen schwelgen lässt, nur noch an Qualität und Kultpotenzial hinzu. Sicher, Teil zwei und drei haben nicht mehr ganz den fantastischen Drive und die mitreißende Ideenvielfalt des Originals, doch gelungene Sequels sind sie allemal. Gönnt man sich die gesamte Trilogie an einem gemütlichen Filmabend – am besten mit guten Freunden, die die Filme ebenso mögen wie man selbst – dann wird man sich ganz schnell wieder daran erinnern, dass dies eine der gelungensten und „zeitlosesten“ Filmreihen überhaupt ist.

Liebevoll produziertes Bonusmaterial

Das digitale Remastering des ursprünglichen Materials hat den Filmen sichtlich gut getan: Die Bilder wirken lebendig und farbenfroh, der Sound klingt gehörig aufgemöbelt und zeitgemäß aus den Boxen. Das Highlight der „Anniversary Trilogie“ ist aber ganz klar das circa zweieinhalbstündige Bonusmaterial. Die umfangreiche Extraabteilung gefällt unter anderem mit exklusiv für die Jubiläumsausgabe produzierten Featurettes: „Die Physik und ‚Zurück in die Zukunft’“ beschäftigt sich zum Beispiel mit den naturwissenschaftlichen Aspekten der Trilogie, während „Geschichten aus der Zukunft“ in sechs ausführlichen Teilen die Schauspieler und die kreativen Köpfe hinter dem Projekt zu Wort kommen lässt.

Nostalgie und Wohlfühlfaktor

Die Extras vermitteln ein ganz ähnliches Gefühl wie die Filme selbst: Es ist, als ob man viele gute alte Bekannte wiedertreffen würde, die man zwar schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hat, über die man sich aber gerade deswegen umso mehr freut. So plaudern beispielsweise Regisseur Robert Zemeckis und Koproduzent Steven Spielberg munter aus dem Nähkästchen und man erfährt, dass uns allen das schlimme Schicksal erspart blieb, die „Zurück in die Zukunft“-Reihe als „Spaceman From Pluto“ in den Kinos zu sehen … was Sidney Sheinberg, der damalige Chef von Universal, tatsächlich vorgeschlagen hatte, und was dem immensen Erfolg der Reihe sicherlich nicht gerade zuträglich gewesen wäre. (Fast eine Milliarde Dollar Einspielergebnis bei gerade einmal 100 Millionen Produktionskosten: Das sind Zahlen und Relationen, die noch heute jedem Produzenten das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen dürften.)

Auch Christopher Lloyd und Michael J. Fox (Letzterer gezeichnet vom Parkinson-Syndrom, doch immer noch mit einem schelmischen Leuchten in den Augen und inzwischen mit einem sehr feinsinnigen Humor gesegnet) erzählen so manche Anekdote von den unvergesslichen und intensiven Dreharbeiten. So erfährt man zum Beispiel, dass die ersten fünf Wochen bereits mit Eric Stoltz in der Rolle des Marty McFly abgedreht waren, bevor man es doch noch schaffte, den absoluten Wunschkandidaten Michael J. Fox für die Rolle zu gewinnen. Was angesichts der mitreißenden Lebendigkeit, die er seiner Rolle verleihen konnte, ein absoluter Glücksgriff der Produzenten und ein wunderbarer Glücksfall für alle Kinofans war.

Das Bonusmaterial der Anniversary Trilogie

  • Geschichten aus der Zukunft: Neue sechsteilige Dokumentation, die Interviews mit den Schauspielern Michael J. Fox, Christopher Lloyd und Lea Thompson, Regisseur Robert Zemeckis, den Produzenten Bob Gale und Neil Canton sowie dem ausführenden Produzenten Steven Spielberg enthält.
  • Die Physik und „Zurück in die Zukunft“: Eine Diskussion mit Bestsellerautor und Physiker Dr. Michio Kaku über die naturwissenschaftlichen Aspekte der Trilogie.
  • 16 entfallene Szenen
  • Michael J. Fox: Fragen und Antworten
  • Interviews mit Robert Zemeckis und Bob Gale
  • Audiokommentare in Spielfilmlänge mit Bob Gale und Neil Canton
    • Archiv-Dokumentatione
    • Die Produktion der Trilogie (Kapitel 1, 2 und 3)
    • Das Making-of von „Zurück in die Zukunft I, II und III“
    • Die Geheimnisse der Trilogie
    • „Zurück in die Zukunft“-Nacht
  • Hinter den Kulissen
    • verpatzte Szenen
    • Original-Make-up-Tests
    • Produktionsdesign
    • Entwicklung der Storyboards
    • Entwurf des DeLorean
    • Das Design der Zeitreise
    • Hoverboard-Test
    • Die Entwicklung der Werbekampagne
  • Videoclips
    • „Power Of Love“ von Huey Lewis And The News
    • „Doubleback“ von ZZ Top

Zurück in die Zukunft

Macht man sich tatsächlich bewusst, dass man es hier mit Material zu tun hat, das teilweise bereits über 25 Jahre auf dem Buckel hat, dann muss man den Verantwortlichen für das Remastering wirklich ein Kompliment aussprechen: Die Abenteuer von Marty und Doc Brown sahen nie besser aus, als auf diesem aufwendig nachbearbeiteten Blu-ray-Set. Besonders der gelungene Schärfe- und Detailgrad ist eine wirkliche Überraschung, wobei Teil eins von 1985 den vier Jahre jüngeren Sequels hier nur minimal nachsteht. Beim Probehören wird Ihnen ein ähnliches Missverhältnis auffallen: Das Original (im selbst damals nicht mehr taufrischen Dolby Stereo aufgenommen) fällt doch deutlich ab gegen Teil zwei und drei, die mit immer wieder eingestreuten Surround-Highlights beide heutige Standards erfüllen. Eine weitere Steigerung können Sie erreichen, wenn Sie einmal ein Ohr beim exzellenten Mix der englischen Tonspur (in DTS-HD MA 5.1) riskieren, was einem gleichzeitig ein etwas anderes Erlebnis der nur allzu vertrauten Filme beschert.

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