Wie sehe ich fern?

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Wie sehe ich fern?, Teil 2

Bildeinblendung

Ob der vorhandene Sat-Receiver mit aussterbender Analogtechnik oder bereits digital arbeitet, lässt sich auch anhand der Bildschirmeinblendungen nach jedem Kanalwechsel (Stichwort Zappen) feststellen. Bildschirmeinblendungen darf man nur von Analogreceivern ab der Mittelklasse erwarten. Die angezeigten Angaben geben häufig nur Auskunft zum Speicherplatz, auf dem das aufgerufene Programm abgelegt wurde, und stellen einen meist drei- bis fünfstelligen Kanalnamen dar, den man einmal selbst programmiert hat oder der bereits ab Werk eingegeben war. Diese Namen müssen bei einzelnen Sendern längst nicht mehr stimmen, beispielsweise weil der Kanal umbenannt oder durch einen anderen ersetzt wurde. So etwa mit Jahresende bei Viva geschehen, das den ins digitale Pay-TV abgewanderten Sender MTV auf dessen analogen Transponder ersetzt hat.
 
Empfängt man bereits digital, blendet jeder Receiver für einige Sekunden eine sogenannte Infobox ein. Sie enthält neben dem korrekten Stationsnamen mindestens den Titel der gerade laufenden Sendung mit entsprechender Startzeit. Meist wird auch der Titel der folgenden Sendung eingeblendet. Dazu enthält die Infobox die aktuelle Uhrzeit und in vielen Fällen Hinweise auf Zusatzfunktionen, wie z. B. vorhandenen Teletext oder alternative Tonspuren. Sie sind ein sicheres Indiz dafür, dass man bereits digital empfängt und sich in Ruhe zurücklehnen kann.
 
Der Digitalempfang bietet zudem eine Reihe weiterer Features, die es beim analogen Sat-Empfang überhaupt nicht gibt. Dazu zählt der elektronische Programmführer, kurz EPG, der auf Tastendruck Programmvorschauen bis zu mehrere Tage im Voraus einblendet. Nutzt man dieses Feature bereits, schaut man schon auf digitalem Weg fern. Empfangsqualität Selbst dieses Kriterium kann Rückschlüsse auf die Empfangsart zulassen, zumindest, wenn die Schüssel unzureichend ausgerichtet oder extrem klein ist. Lässt der Empfangspegel zu wünschen übrig, ist das Bild beim Analogempfang mehr oder weniger stark angerauscht. Dabei sind vor allem kleine weiße Spikes, im Volksmund auch „Fischchen“ genannt, zu sehen. Vor allem auf großen roten Farbflächen sind sie sehr gut auszumachen. Diese Fischchen sagen uns, dass die Anlage auf Digitalempfang umzurüsten ist.

ADR-Digitalradio

In manchen Haushalten werden noch sogenannte ADR-Receiver betrieben. Dies sind Sat-Receiver für analogen Fernsehempfang, die zusätzlich nach dem ADR-Verfahren ausgestrahlte Radiostationen wiedergeben können. ADR ist zwar ein digitaler Modus, aber untrennbar mit der analogen TV-Ausstrahlung verbunden. Folglich wird mit der Abschaltung der analogen TV-Signale am 30. April 2012 auch das ADR-Satellitenradio verstummen.
(Thomas Riegler)

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