Digitale Videorekorder boomen

Die Zahl der Digitalen Videorekorder (Personal Videorecorder PVR) steigt. Immer mehr Menschen schätzen die Möglichkeit, Fernsehinhalte zu speichern und nach freier Wahl zu konsumieren. Private TV-Sender sehen darin aber auch Gefahren für ihre Geschäftsmodelle.

Einer neuen Untersuchung durch die US-Marktforscher von In-Stat zufolge wird der Markt für PVR in den kommenden Jahren rasant wachsen. Nach bisherigen Zahlen wurden die Rekordzahlen im Jahr 2009 im vergangenen Jahr deutlich überboten. Die Marktexperten rechnen mit einem Umsatzvolumen von 1,2 Milliarden Dollar für 2010. Das Wachstum ist gegenwärtig so stark, dass die Marktforscher davon ausgehen, dass im Jahr 2014 50 Millionen digitale Videorekorder weltweit über die Ladentische gehen.

Bisher beschränkte sich laut den Forschern von In-Stat das Wachstum im PVR-Bereich auf wenige Länder. Doch gegenwärtig gebe es den Trend, dass andere Regionen des Erdballs aufholen. Vor allem Lateinamerika und Osteuropa, seien Wachtumsmärkte un hätten für die nahe Zukunft gute Marktaussichten. Vor allem die gegenwärtig laufende Digitalisierung in vielen Ländern trage zum Boom der PVR bei. Hinzu komme, dass viele Set-Top-Boxen über PVR-Funktionen verfügten, selbst wenn keine Festplatte eingebaut sei. Die sendungen könnten bequem über eine USB-Schnittstelle auf externe Speichermedien aufgezeichnet werden. Den größten Anteil im PVR-Segment haben laut den Marktforschern bislang digitale Set-Top-Boxen zum Satellitendirektempfang. Danach kommen Set-Top-Boxen für den digitalen Kabelempfang.

Private Free-TV-Sender sehen in den PVR jedoch auch eine Gefahr für ihre Geschäftsmodelle, die auf Werbeeinblendungen. Bei den über die Plattform HD Plus ausgestrahlten privaten HDTV-Sendern RTL kann deshalb die Werbung nicht vorgespult werden. Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, plant RTL solche Einschränkungen eventuell auch für die Programme in SD.
 
Eine andere Möglichkeit sehen die Privaten darin, die Werbung zu personalisieren. Eine nutzerfreundliche Variante würde dem Zuschauer erlauben, uninteressante Werbung wegzudrücken. Eine geringe vorgegebene Zahl an Spots müsste der Nutzer bis zum Ende ansehen. Lernt das System hinzu, wird man von dieser Möglichkeit nur noch selten Gebrauch machen müssen, weil er keine unpassender Werbung mehr bekommt. Das könnte insgesamt die Aufmerksamkeit für die Werbung sogar erhöhen, da nur noch relevante Spots ausgestrahlt werden würden. Am Ende würden in der Anwendung innovativer Konzepte sogar größere Möglichkeiten für die Werbeindustrie liegen, als durch restriktive Technologien wie HD Plus. [mw]