Herbstoffensive bei RTL

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Weil die großen Streaminganbieter wie Amazon oder Netflix immer mehr Inhalte auf den Markt bringen, sehen sich auch führende deutsche Privatsender zu mehr Produktionen gezwungen – zum Beispiel RTL.

Serien gehören bei den großen TV-Anbietern zum Pflichtprogramm – auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt. Der private TV-Sender RTL will nun mit ein paar neuen eigenen Formaten an den Start gehen. So sind für den Herbst 2017 und das Frühjahr 2018 fünf neue Serien und zwei neue Sitcoms mit jeweils zehn Folgen im Programm vorgesehen. Das teilte RTL am Montagabend in Hamburg auf einer Pressekonferenz mit.

Zunächst startet an diesem Donnerstag um 21.15 Uhr die Krimiserie „Bad Cop – kriminell gut“ (DIGITALFERNSEHEN berichtete). Die Serie ist bereits seit vergangenem Donnerstag bei TVnow.de zu sehen, dem nonlinearen Angebot aller Sender der RTL-Gruppe – ähnliches ist auch für die anderen neuen Serien geplant. Im Herbst und im Frühjahr sollen dann vier weitere Serien anlaufen, darunter je zwei Formate, in denen Anwälte im Mittelpunkt stehen:

Zum einen wäre da „Jenny – echt gerecht!“ mit Birte Hanusrichter und  zum anderen „Beck is back!“ mit Bert Tischendorf. In „Lifelines“ verschlägt es einen Ex-Truppenarzt an ein ziviles Krankenhaus, und „Sankt Maik“ handelt von einem Trickbetrüger, der mittels einer Soutane der Polizei entkommen will.

Die Dauer-Serien „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ (in der 31. Staffel) und „Der Lehrer“ (7. Staffel) sind gerade wieder angelaufen und werden beide fortgesetzt. Das gilt ebenso für die nach Quoten erfolgreiche Sitcom „Magda macht das schon“ mit Verena Altenberger; neu hinzu kommt im nächsten Jahr „Beste Schwestern“ mit Mirja Boes und Sina Tkotsch.

Die beiden Formate „Triple Ex“ (mit Diana Staehly) und „Nicht totzukriegen“ (mit Jochen Busse) vom Frühjahr 2017 werden hingegen nicht fortgesetzt.

RTL-Senderchef Frank Hoffmann (51) sagte, dass er der neuen, „ganz eigenen Mischung aus Humor und Relevanz“ gute Chancen einräume, dieses Schicksal nicht teilen zu müssen, trotz Konkurrenzsendern wie RTL plus und Nitro im eigenen Haus: „Wir nehmen in Kauf, dass der Hauptsender dabei Federn lässt. Lieber kannibalisieren wir uns selbst, als dass wir kannibalisiert werden“, so Hoffmann. „Für die diversen neuen Serien werden wir im kommenden Jahr einen zweiten Primetime-Sendeplatz eröffnen.“ US-Produktionen würden dagegen zurückgefahren.

So kann diese neue Offensive – zur Freude der deutschen Produzenten – zum einen als eine Antwort auf immer mehr Angebote bei den großen Streaming-Anbietern wie Netflix oder Amazon Prime, zum anderen auf den Zuschauerschwund bei den US-Serien verstanden werden. Amazon zum Beispiel arbeitet auch mit der RTL-Group-Tochter Ufa zusammen und produziert jetzt „Deutschland 86“ als Fortsetzung von „Deutschland 83“, das bei RTL im linearen TV nicht so gut beim Publikum ankam.
[dpa]

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29 Kommentare im Forum

  1. Was soll man von dem Sender auch erwarten. Hab den nur noch wegen RTL Aktuell, Spiegel TV Magazin und hin und wieder WWM gespeichert.
  2. Das Programm wird immer schlechter. Unglaublich, wie die einen einst populären Sender (1990er-Jahre) so dermaßen runterwirtschaften. Einzig RTL Nitro kann man noch als sehenswert betrachten.
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