Kampf gegen Fileshare: Neue Waffe für US-Internet-Provider

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Wer sich in den USA Copyright-geschützte Werke aus dem Internet lädt, könnte demnächst vor einer sehr langsamen Leitung sitzen. Ein Kommunikations-Konsortium hat sich gegen Software-Piraterie zusammen geschlossen.

Die US-amerikanischen Service-Provider Verizon Communications, Comcast, Time Warner Cable, Cablevision Systems und AT&T werden in Zukunft ihre User per E-Mail oder Pop-Up-Fenster bis zu sechs mal benachrichtigen, wenn deren Anschluss für das Erstellen von illegale Kopien aus dem Internet genutzt wird, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.
 
Sollten die illegalen Aktivitäten auch nach mehrfachen Warnungen nicht aufhören, werden die Internetprovider die Geschwindigkeit der Internetanbindung deutlich herabsetzen oder bestimmte Seiten für den Nutzer sperren, bis dieser sich bei dem für ihn zuständigen Unternehmen meldet. Der Nutzer kann dann darlegen, dass sein Verhalten nicht illegal gewesen sei.
 
Bereits im Juni hatten Spekulationen kursiert, dass die US-amerikanische Medienindustrie mit den größten Providern des Landes ein System entwickelt, um Urheberrechtsverletzungen im Internet zu bekämpfen. Damals hieß es, die beiden Seiten würden kurz vor einem Vertragsabschluss stehen.

Laut Reuters wurde die Aktion von einer Koalition aus bekannten Filmstudios, Independent-Filmemachern und Musiklabels vorangebracht. Die Macher argumentieren mit 370 000 möglichen Arbeitsplätzen, 16 Milliarden US-Dollar Umsatz und drei Milliarden US-Dollar Steuern, die den Unternnehmen und demStaat durch Raubkopien entgehen würden. Im vergangenen Jahr soll das Angebot an illegalen Filmen auf so genannten Streaming-Portalen so hoch wie nie zuvor gewesen sein: Gut 515 000 Links im Vergleich zu 124 000 Ende 2009 (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Die Industrie begrüßt diese Ermahnfunktion, auch wenn man nicht glaube, dass illegale Downloader sich von einer Warnmeldung abschrecken lassen. Aber für Eltern, die nicht genau wissen, was ihre Kinder eigentlich treiben, wäre das eine große Hilfe.
 
Die Obama-Regierung befanddie Anstrengung der Firmen ebenfalls für gut. Die Möglichkeit der Selbstregulierung der Industrie sei mit den demokratischen Grundsätzen des amerikanische Volkes vereinbar und helfe das die Freiheit im Internet auch in Zukunft gedeihen könnte, teilte das Weiße Haus im hauseigenen Blogam Donnerstag mit. [mho]

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18 Kommentare im Forum

  1. AW: Kampf gegen Fileshare: Neue Waffe für US-Internet-Provider Hoffentlich geht der Schuß "nach hinten" los...
  2. AW: Kampf gegen Fileshare: Neue Waffe für US-Internet-Provider Gegen die eigenen Kunden. Schlimm, wie gross der Einfluss der gierigen Rechteinhaber ist. Immerhin aber gibts in den USA massiv bessere Angebote als bei uns.
  3. AW: Kampf gegen Fileshare: Neue Waffe für US-Internet-Provider Ich seh schon eine Klagewelle auf die amerikanischen Provider zukommen, wegen falscher Beschuldigung, man sollte sich nicht auf sie Content-Indutrie verlassen, gab schon genug falsche Beschuldigungen, der Provider und der Kunde werden die Deppen sein, bei dem Deal
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