Die Aufregung um die RTL-Doku „Babyboom“ geht weiter. Nachdem der Berliner Senat die Dreharbeiten gestoppt hatte, droht der Sender dem Krankenhaus mit einer Schadensersatzforderung in Millionenhöhe, sollte das Verbot nicht zurückgenommen werden.
Getreu dem Motto „mittendrin statt nur dabei“ ist der Kölner Privatsender RTL für seine Doku-Serie „Babyboom – Willkommen im Leben“ mit zahlreichen Kameras in den Kreißsaal des Berliner Krankenhauses Friedrichshain eingezogen, um die werdenden Eltern bei der Geburt des langersehnten Nachwuchses zu begleiten. Für den Berliner Senat war dieses Konzept allerdings bedenklich, sodass er die Dreharbeiten Ende Februar zumindest vorläufig stoppte. Eine Entscheidung, die der Klinik nun teuer zu stehen kommen könnte. Denn wie die „Berliner Zeitung“ am Donnerstag auf ihrem Onlineportal berichtete, droht der Sender dem Krankenhaus bereits mit einer Schadensersatzforderung in Millionenhöhe.
1,2 Millionen Euro will der Kölner Privatsender von dem Krankenhaus, sollte es bei dem Drehverbot bleiben. Bereits jetzt seien durch die Unterbrechung für RTL Kosten in siebenstelliger Höhe entstanden, erklärte eine Sendersprecherin gegenüber dem Blatt. Der Senat will am kommenden Dienstag (12. März) darüber entscheiden, ob das Verbot aufrecht erhalten wird. Bei RTL prüfe man bereits, ob ein weiteres Abwarten angesichts des wirtschaftlichen Schadens möglich ist, sollte es zu keiner endgültigen Entscheidung kommen.
Die Klinik selbst prüft nun ihrerseits, in wie fern der Konzern überhaupt für den entstandenen Schaden haftbar gemacht werden kann. Immerhin kam das Drehverbot nicht von dem Krankenhaus, sondern vom Berliner Senat, auf den die Klinik keinen Einfluss hat. [fm]
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