News Corp.: Aufspaltung steht offenbar unmittelbar bevor

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Bereits am heutigen Mittwoch soll der Verwaltungsrat von Rupert Murdochs Medienkonzern News Corp. über die Pläne zur Aufspaltung des Unternehmens tagen. Diese sehen vor, das Medienimperium in eine TV- und Filmsparte sowie ein dann weitaus kleineres Print-Unternehmen aufzuteilen.

Wie das von News Corp. veröffentlichte „Wall Street Journal“ (Mittwoch) unter Berufung auf eine in den Vorgang involvierte Person berichtete, könnte bereits am Donnerstag eine Entscheidung fallen. Einige Verleger von News Corp. sowie die Chefredakteure seien bereits am Dienstag in New York zusammengekommen, um über die mögliche Umstrukturierung des Unternehmens informiert zu werden, hieß es.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass News Corp. eine Aufspaltung in zwei getrennte Bereiche erwägt. Mit dem dann vom Entertainment-Bereich abgetrennten Printgeschäft, welches den Zeitungs-, Buch- und Bildungsbereich umfasst und neben dem „Wall Street Journal“ unter anderem auch die „Sun“ und die „Times“ sowie die Titel des Verlags Harper Collins veröffentlicht, würde dann dann im Vergleich zur neuen Entertainment-Sparte das weitaus kleinere Unternehmen entstehen. Im möglichen Entertainmentbereich agierten dann das Filmstudio 20th Century Fox sowie der Kabelsender Fox News. Die Aufspaltung des Unternehmens käme nicht zuletzt den Aktionären entgegen, welche vor allem am profitablen TV- und Filmgeschäft interessiert sind.
 
Technisch dürfte die Aufspaltung dergestalt erfolgen, dass das Verlagsgeschäft in ein eigenes Unternehmen ausgegliedert wird, an dem die News-Corp.-Aktionäre dann Anteilsscheine bekämen. Murdoch würde als Großaktionär weiterhin die Kontrolle über beide Zweige behalten. Allerdings müsste er sich auf einen Chefposten konzentrieren. Es wird erwartet, dass er das größere Film- und Fernsehgeschäft lenkt.
 
Nicht zuletzt der Abhörskandal, welcher zur Schließung der „News Of The World“ führte, habe Murdoch, der sich jahrelang gegen eine Aufspaltung seines Unternehmens wehrte, zum Umdenken angeregt. Im Schatten des Skandals sitzt Murdoch, der zu 39 Prozent an der britischen Pay-TV-Plattform BSkyB beteiligt ist, die Regulierungsbehörde Ofcom im Nacken. Diese überprüft derzeit, ob News Corp. überhaupt noch über eine TV-Lizenz verfügen solle. [rh/dpa]

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