ORF distanziert sich noch in Sendung von Böhmermann-Aussagen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Obwohl der ORF Jan Böhmermann zum „Kulturmontag“-Interview einlädt, distanziert sich der Sender noch im laufenden Programm von den provokanten Äußerungen des deutschen TV-Manns.

Jan Böhmermann ist bekannt für seine angriffslustigen Bemerkungen zum politischen Geschehen. Das weiß man auch beim ORF, wo man den Entertainer zum „Kulturmontag“-Interview eingeladen hat. Wie unter anderem „turi2.de“ berichtet, hat der Sender jedoch direkt im Anschluss von dessen Äußerungen in der Sendung Abstand genommen.

Der ORF distanziere sich von seinen „provokanten und politischen Aussagen“. Jan Böhmermann sagte in dem Interview unter anderem es sei „nicht normal, dass das Land von einem 32-jährigen Versicherungsvertreter geführt wird“.

Das „Kulturmontag“-Interview beendete Moderatorin Clarissa Stadler einordnend mit den Worten, dass Satire alles dürfe und der öffentliche Rundfunk künstlerische Meinung wiedergebe. Der ORF ist wahrscheinlich auch durch die Anfeindungen der Koalitionspartei FPÖ stark sensibilisiert, wenn es um Kritik an Politikern geht.

Der Satiriker auf seiner Seite ist auch kein unbeschriebenes Blatt in politischen Gefilden. Böhmermann scheiterte zuletzt mit seiner Klage gegen Angela Merkel. Dabei wollte er der Bundeskanzlerin verbieten, sein Erdogan-Schmähgedicht „bewusst verletzend“ zu nennen. [PMa]

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8 Kommentare im Forum

  1. Interessant: In einem Land mit Meinungsfreiheit meint sich ein ÖR-Programm von Meinungen distanzieren zu müssen. Da erfüllt sich wohl der feuchte Traum von rechtspopulistischen Parteien wie FPÖ und AfD. Was erkennt man eigentlich daran, dass gleich zwei Fehler in diesem kurzen Satz enthalten sind?
  2. Du bist lustig! Grundrechte, also das Fundament der Demokratie, sind wohl nicht deine Sache. Es drückt halt aus, was reflektierte Leute über die Rechtspopulisten denken. Aber egal: Demokratiefeinde brauchen halt auch immer Leute, die sie wählen. Jedenfalls kann man nicht später wie bei der NSDAP sagen: "Wir haben doch nichts gewusst." Das AfD-Establishment amüsiert sich sicher köstlich über Leute wie dich, für deren Stimme man keine Konzepte braucht, sondern nur Hetze verbreiten muss - und gleichzeitig kann man jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag plus die illegalen Einnahmen (jaja, Rechtsstaatspartei) einstreichen.
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