ORF will sich kommenden Aufgaben stellen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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ORF-Generaldirektor hat auf einer Informationsveranstaltung für die Mitarbeiter der Sendeanstalt die kommenden Aufgaben in den Fokus gerückt. Zwar stünde der TV-Anbieter auf einer soliden finanziellen Basis, doch die wachsende Konkurrenz und steigenden Konjunkturkosten ziehe neue Aufgaben mit sich.

Während der Veranstaltung betonte Wrabetz, dass der ORF noch vor drei Jahren rote Zahlen geschrieben hätte, die gesetzlichen Grundlagen infrage gestellt wurden und über eine Filetierung des Unternehmens diskutiert wurde. „Gemeinsam haben wir alle Kritiker eines Besseren belehrt, das Publikum vertraut dem ORF“, erklärte der Generaldirektor in einer Mitteilung der Sendeanstalt vom Montagabend. Damit verwies er auf die Zuschauer- und Hörerbilanz der Sendeanstalt. Rund vier Millionen Zuschauer verfolgen demnach täglich die TV-Programme des ORF, circa fünf Millionen Hörer würden die Radioprogramme einschalten. „Damit liegen wir auch im europäischen Vergleich im Spitzenfeld“, so Wrabetz.
 
Aufgrund eines „engagierten Kostenprogramms“ und einer positiven Werbekonjunktur hätte der ORF „historische Programminnovationen“ durchführen können. Damit verwies Wrabetz auf den Start der neuen Spartenkanäle ORF 3 und ORF Sport+ sowie den Einstieg ins HDTV-Zeitalter und den Launch der ORF-Mediathek.
 
Dennoch stehe der ORF vor großen Herausforderungen. Neben der wachsenden Konkurrenz verwies er auf die steigenden Programmkosten und die sich unter Plan entwickelnde Werbekonjunktur. Es werde „einiger Anstrengungen“ bedürfen, eine positive Ergebnisentwicklung abzusichern. Darüber hinaus stehe die Klärung der Standortfrage des ORF ganz oben auf der Prioritätenliste. Des Weiteren müsse sich der ORF technischen Innovationen wie Smart-TV stellen und sich mit Google, Apple und Facebook arrangieren. In Zukunft soll auch eine ORF-Radiothek entstehen.

Die finanzielle solide Basis, auf welcher der ORF stehe, sei kein Ruhepolster, betonte der Kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl. „Angesichts steigender Personalkosten, teurerer Sportrechte oder der zu erwartenden allgemeinen Inflation wird der ORF weiterhin sparen, Kosten senken und neue Geschäftsfelder erschließen müssen“, erklärte er während der Informationsveranstaltung.
 
In programmlicher Hinsicht gehe es darum, „die unverwechselbare Handschrift des ORF-TV-Programms“ weiterzuentwickeln, betonte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner. „Nur die Unverwechselbarkeit des ORF-Programms ist Garant dafür, langfristig in der harten täglichen Konkurrenz reüssieren zu können“, so Zechner weiter. Daher arbeite die Sendeanstalt verstärkt an Eigenproduktionen und an einem geschärften Senderprofil von ORF 1 und ORF 2. Beide Sender würden den Anspruch stellen, „Hochglanz-Triple-A-Sender zu sein“. In Zukunft sollen noch mehr Programme entstehen, mit denen sich die Österreicher identifizieren können.
 
Um dies zu erreichen, müsse die Sendeanstalt im finanziellen Bereich neue Wege beschreiten, um gegen die Angebote deutscher kommerzieller Sender zu bestehen. Hierbei kritisierte die Programmchefin, dass die Privaten zwar über Werbung „Hunderte Millionen“ erwirtschaften würden, aber dennoch „keinen einzigen Cent in österreichisches Programm investieren“.
 
Mit Blick auf die Hörfunkprogramme des ORF sei der Sender mit einer Tagesreichweite von rund 70 Prozent sehr zufrieden. Dennoch müsse man auch hier neue Wege beschreiten, so Hörfunkdirektor Karl Amon. Der Trend gehe in Richtung Internetradio. Für den ORF bedeute das, die Hörer „ganz spezifisch“ mit Programmen zu beliefern, welche noch zielgruppenorientierter sind. Die kommenden Herausforderungen seien die Interaktion mit sozialen Netzwerken, die Interaktivitöt der ORF-Radios und eine intensivierte Hörerbindung. [rh]

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