„Tagesschau“-App: ZDF will erst im Juli entscheiden

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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In der Auseinandersetzung um die „Tagesschau“-App ist zwar für Juni ein neuer Gerichtstermin anberaumt, der neue Intendant des ZDF, Thomas Bellut, will aber einer Einigung erst zustimmen, nachdem der Fernsehrat das Thema in seiner Sitzung diskutiert hat. Diese soll allerdings erst im Juli stattfinden.

Zwar würden die Intendanten und Verlagsmanager in den meisten Punkten übereinstimmen, dennoch wolle ZDF-Chef Bellut die für den 6. Juli anberaumte Sitzung des Senders abwarten, bevor eine gemeinsame Erklärung zwischen ARD, ZDF und den Zeitungsverlegerverband BDVZ unterschrieben werde. Wie in einem Blogeintrag der „FAZ“ weiter zu erfahren war, treffen sich bereits am heutigen Mittwoch die Intendanten der ARD, um über die Thematik zu beraten.

Inhaltlich legten die Parteien in ihrer Erklärung fest, dass die öffentlich-rechtlichen Sender vorwiegend TV- und radioähnliche Angebote im Internet verbreiten, während die Verlage hauptsächlich auf Textbeiträge und Bilder setzen. Unter Berufung auf einen ZDF-Sprecher hieß es in dem Eintrag weiter, dass einige Formulierungen in der Erklärung noch geändert werden sollen. Dabei würden der Fernsehrat und der ZDF-Intendant darauf Wert legen, „dass eine gemeinsame Erklärung nicht den gesetzlich beauftragten und durch den Drei-Stufen-Test ausgestalteten Rahmen für Telemedienangebote beeinträchtigen kann“.
 
Der zweite Termin vor dem Landgericht Köln wurde aufgrund der Sitzungspläne des ZDF bereits auf den 14. Juni verlegt, womit er noch vor der Sitzung des ZDF-Fernsehrates stattfindet. Ursprünglich sollte bereits am 22. März eine mögliche Einigung erfolgen.
 
Im vergangenen Juni reichten acht deutsche Zeitungsverlage,darunter die überregionalen Zeitungen „FAZ“, „Süddeutsche Zeitung“ sowie“Die Welt“, Klage gegen die ARD ein, da sie sich durch diejournalistischen Online-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Senderswirtschaftlich benachteiligt sehen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
 
Obwohl für den ehemaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter ein Rückzug in der Angelegenheit nicht infrage kommt – „Wer nicht ins Netz geht, geht ins Museum“ – haben sich die Parteien Anfang des Jahres einander angenähert und streben offenbar eine außergerichtliche Einigung an (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [rh]

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