Wrabetz: „Die Verlage schlagen den falschen Gegner“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat das Vorgehen der Verlage im Netz kritisiert. Diese würden sich mit dem Fernsehen den falschen Gegner aussuchen. Die EBU-Chefin packt noch eins drauf und meint, dass das Privatfernsehen den Beweis liefere, dass es öffentlich-rechtliches TV brauche.

Wie die Tageszeitung „Der Standard“ in ihrer Online-Ausgabe am Mittwoch meldete, will sich Wrabetz für eine Lockerung der gesetzlichen Beschränkungen im Online-Bereich stark machen. Vor allem kritisierte er, dass öffentlich-rechtliche Sendungen nur für sieben Tage im Netz abrufbar seien. Dieser Zustand müsste geändert werden, erklärte der ORF-Generaldirektor. Wrabetz sucht auf der europäischen Ebene die Zusammenarbeit mit den Verlagen. Gemeinsam solle gegen Google und Facebook vorgegangen werden.
 
Schließlich würden diese Plattformen Geld aus dem Internet ziehen, ohne eigenen Content dafür herzustellen, monierte Wrabetz. Für den Erhalt der Informationsmedien sei hier eine Zusammenarbeit notwendig. Unterstützung erhält er von Ingrid Deltenre, der Generaldirektorin der European Broadcasting Union (EBU). Diese spricht sich für ein gemeinsames Vorgehen auf europäischer Ebene aus. Nur so könnte gesichert werden, dass Verlage die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht aus dem Internet drängen.

Deltenre sprach auf dem ORF-Dialog-Forum zum Thema „Medienqualität der Zukunft“ auch die Informationskompetenz der öffentlich-rechtlichen Sender an. Gerade Privatfernsehen sieht sie als empirischen Beweis dafür, dass ein öffentlich-rechtliches Fernsehen unverzichtbar ist. Für die Privatsender würden die Nachrichten nicht im Mittelpunkt stehen, weil sich diese aus wirtschaftlichen Erwägungen „nicht lohnen“ würden. Vor allem in der Krise hätten die privaten Sender in diesem Bereich stark gekürzt. [frt]

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