RBB-Chefin beklagt unfaire Gebührenverteilung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin/Potsdam – Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Dagmar Reim, hat die Verteilung der Gebührengelder innerhalb der ARD kritisiert. Gerade bei kleineren Sendern sollten Ausgleichsmechanismen greifen.

Reim, setzt sich dafür ein, über einen sogenannten Strukturausgleich die Rundfunkgebühren zwischen den ARD-Anstalten gerechter zu verteilen. Die RBB-Intendantin sagte der Onlineausgabe des Medienmagazins „Journalist“: „Selbstverständlich müssen Sender in bevölkerungsreichen Bundesländern wie NRW mit mehr Gebühren ausgestattet werden als andere. Aber die Verteilung ist trotzdem ungerecht.“
 
Daher schlägt Reim vor, dass eine gewisse Abweichung von der durchschnittlichen Quote der Gebührenbefreiung jeder Sender selbst wettmachen soll. Darüber hinaus müssten jedoch Ausgleichsmechanismen greifen.
 
Gerade der RBB hat Probleme beim Gebührenaufkommen. Liegt die Befreiungsquote von Rundfunkgebühren beim Fernsehen ARD-weit bei etwa zehn Prozent, sind in Berlin und Brandenburg mehr als 15 Prozent von der Zahlpflicht ausgenommen. Besonders die kleinen und mittleren Sender im ARD-Verbund leiden unter wegbrechenden Einnahmen.
 
Die großen Sender WDR, SWR, NDR und BR erhielten 2008 fast drei Viertel der Gebühren. Die übrigen fünf Anstalten bekamen die restlichen 25 Prozent. „Es gibt genügend Gebühren“, sagte Reim dem Magazin. „Wir müssen sie nur gerechter verteilen.“ Dafür müssten die kleinen Sender gemeinsam kämpfen, doch oft dominierten eigene interessen. „Da zeigt sich dann und wann, dass doch jeder unterschiedliche Voraussetzungen hat und alleine für seinen Sender kämpft“, so Reim.
 
Der RBB hatte erst vor kurzem Sparszenarien entworfen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Reim sagte dazu, dass sie diese Szenarien aber nicht erleben wolle. Dennoch sei sie für Ehrlichkeit gegenüber der Belegschaft. „Als ich Intendantin geworden bin, habe ich den Mitarbeitern versprochen, sie nie zu belügen.“ [mw]

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6 Kommentare im Forum

  1. AW: RBB-Chefin beklagt unfaire Gebührenverteilung Mir kommen wirklich gleich die Tränen. Wenn sich der RBB nicht rechnet, einfach den Laden schließen.
  2. AW: RBB-Chefin beklagt unfaire Gebührenverteilung Berlin wird sowieso in fast allen Belangen von außen durchgefüttert, weil sie nix auf die Reihe kriegen, jetzt sollen die anderen auch noch das Fernsehen mitbezahlen...
  3. AW: RBB-Chefin beklagt unfaire Gebührenverteilung Doch, sie können ganz toll feiern dort. Und ihr Stadtoberhaupt macht es allen vor.
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