Telekom stoppt Abwärtstrend – Auslandsgeschäft schwächelt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Bonn – Der Telekommunikations-Riese Deutsche Telekom hat im DSL- und Telefonmarkt in Deutschland wieder Boden gut gemacht.

Vorstandschef Rene Obermann übte sich am Donnerstagnachmittag bei Vorlage der aktuellen Halbjahres-Zahlen (30. Juni) in verhaltenem Optimismus. Die Aufholjagd auf dem umkämpften Heimatmarkt trage erste Früchte, sagte der Manager. So sei es gelungen, den operativen Konzerngewinn in Deutschland bei 2,4 Milliarden Euro zu stablisieren. Beim Umsatz habe die Telekom im Inland lediglich einen leichten Rückgang um 0,4 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro hinnehmen müssen.
 
„Vor einigen Jahren hätte uns das noch kaum einer zugetraut“, sagte Obermann, der Fortschritte im Kampf gegen preisgünstige Konkurrenten wie 1&1 und GMX im Internet-Bereich oder Mobilfunk-Discounter wie Simyo (E-Plus) oder Fonic konstatierte. Insbesondere die Handy-Sparte profitiere vom Boom der Smartphones und der Buchung zusätzlicher Datentarife. Die Erlöse stiegen hier um 5,5 Prozent, zeitgleich konnte der anhaltende Umsatz-Sinkflug im Festnetz-Segment auf drei Prozent gedrosselt werden. Gleichwohl brach die Zahl der Anschlüsse binnen Jahresfrist von 27,23 auf 25,55 Millionen ein. Für 2012 stellte Obermann unverdrossen ein Wachstum im früheren Kernmarkt in Aussicht.
 
Im DSL-Segment schließt nach Telekom-Angaben derzeit jeder zweite Neukunde beim Ex-Monopolisten einen Vertrag ab. Auf diesen Umstand ist der Telekom-Lenker zurecht stolz. Noch vor vier Jahren landeten 19 von 20 Vertragsabschlüssen auf den Schreibtischen der Konkurrenten. Gegenüber dem Vorjahr kletterte die Zahl der Anschlüsse um 266 000 auf 13,87 Millionen, weitere 9,29 Millionen Teilnehmer-Anschluss-Leitungen (TAL) werden an Konkurrenten. die das Telekom-Netz nutzen, vermietet. Seit April verbuchte das Unternehmen ferner knapp 100 000 neue IPTV-Verträge („Entertain“), die Gesamtkundenzahl beim Internet-Fernsehen stieg auf 1,3 Millionen (DF berichtete am Vormittag).
 
Schlechter lief es im Auslandsgeschäft. In Großbritannien etwa war Anfang April die Konzerntochter T-Mobile UK mit der France-TelecomTochter Orange UK zusammengelegt worden, was auf Einnahmen und Gewinn drückte. Schon im Vorjahr hatte die Telekom auf T-Mobile UK 1,8 Milliarden Euro abgeschrieben. Auch die griechische Telekom-Tochter OTE litt unter der nationalen Rezession. Nach 6,4 Millionen Gewinn im zweiten Quartal 2009 rutschte die Sparte mit 61 Millionen Euro in diesem Jahr tief in die roten Zahlen. Der Umsatz im Telekom-Gesamtkonzern ging zwischen Januar und Juni um 4,4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro zurück. [ar]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Telekom stoppt Abwärtstrend - Auslandsgeschäft schwächelt Telekom Entertain verbucht nicht 100 Tsd Neukunden im seit Januar, sondern seit April. Das heisst im 1. Halbjahr wurden 234 Tsd Kunden für Entertain gewonnen. Ich denke mal sie werden bei 1,5 Mio Ende 2010 rauslaufen.
  2. AW: Telekom stoppt Abwärtstrend - Auslandsgeschäft schwächelt Danke für den Hinweis auf den ärgerlichen Fehler. Die Angabe in der Meldung ist jetzt korrigiert.
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