Kabel-Fusion auf dem Prüfstand

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Düsseldorf/Brüssel – Das Bundeskartellamt prüft die milliardenschweren Pläne des führenden Kabelnetz-Betreibers Kabel Deutschland, seine kleineren drei Konkurrenten Ish, Kabel Baden-Württemberg und Iesy zu übernehmen.

Wie das Handelsblatt berichtet, habe die Europäische Kommission dem Antrag des Bundeskartellamts entsprochen, die Pläne in Deutschland zu prüfen, sagte eine Sprecherin des Kartellamts. Die gesetzliche Prüfungsfrist betrage vier Monate. Aber auch eine Verlängerung der Frist ist möglich. Die Sprecherin wollte sich nicht weiter zur voraussichtlichen Dauer der Prüfung äußern. Die EU-Kommission teilte mit, das Bundeskartellamt sei besser geeignet als die Brüsseler Behörde, wettbewerbsrechtliche Bedenken zu prüfen, da diese vor allem regionale Märkte in Deutschland beträfen.
 
Kabel Deutschland hatte im April erklärt, die drei Kabelnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden- Württemberg zu einem Gesamtpreis von 2,7 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Mit einem Abschluss der Transaktion rechne Kabel Deutschland bis zum Ende des vierten Quartals dieses Jahres. Um Bedenken über eine marktbeherrschende Rolle nach der Re-Monopolisierung auszuräumen, hatte Kabel Deutschland bereits seit Monaten Sondierungsgespräche mit dem Kartellamt geführt.
 
Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Konkurrenten ish sowie Kabel Baden-Württemberg und dem hessischen Betreiber Iesy kann Kabel Deutschland über ein bundesweites Kabelnetz mehr als 17 Millionen Haushalte bedienen. Kabel Deutschland gehört Goldman Sachs Capital Partners, Apax Partners und Providence. Die Firma versorgte über ihre Netze in Nord- und Ostdeutschland, Bayern, Saarland sowie Rheinland-Pfalz direkt und indirekt bislang rund zehn Millionen Haushalte. [lf]

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