Digital-Radio: Entscheidung wieder vertagt

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Eine Einigung über die Einführung von DAB Plus in Deutschland ist weiter ungewiss. Knackpunkt ist weiter die Finanzierung. Weil sich die Beteiligten immer noch nicht einigen konnten, wurde die Entscheidung auf nächste Woche vertagt.

Bei einer Sitzung in Erfurt hat sich die Arbeitsgruppe der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) die Positionen der öffentlich-rechtlichen und der privaten Radiosender am Dienstag angehört. Offenbar sind die Privaten weiterhin nicht bereit, sich angemessen an der Finanzierung des DAB-Plus-Ausbaus zu beteiligen. Wie der „Tagesspiegel“ am Mittwoch berichtete, will sich nun die Plenarsitzung der KEF in einer Woche mit dem Thema beschäftigen. Laut dem Bericht wird erwartet, dass das Deutschlandradio dann eine Fristverlängerung für den Vertragsabschluss beantragt. Das dürfte dann auch die letzte Chance für DAB Plus sein.

Aber auch bei den Privaten gibt es Interesse für DAB Plus. „Fußball ist ein nationales Thema“, sagte der Sprecher des Senders 90 Elf dem Blatt. Inzwischen verfolgten über eine Million Hörer am Wochenende die Konferenzschaltung und die Übertragung der Bundesliga-Einzelspiele. Der Sender wird gegenwärtig nur übers Internet verbreitet und hofft ebenfalls auf eine bundesweite Digitalfrequenz. Der Fußballsender gehört zur Radioholding Regiocast (94,3 rs2, Berliner Rundfunk, Radio Schleswig-Holstein), die auch den Literatursender Litera und den Musiksender Remix digital ausstrahlen will.

Die Einigung über ein gemeinsames Finanzkonzept des DAB-Plus-Ausbaus ist Voraussetzung für die Bewilligung von 42 Millionen Euro Gebührengeldern für Deutschlandradio durch die KEF (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [mw]

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39 Kommentare im Forum

  1. AW: Digital-Radio: Entscheidung wieder vertagt Bleibt jetzt Deutschland das einzige Land in Europa mit analog UKW Radio für die nächsten Jahrzehnte ? Den unterwegs zum beispiel im Auto oder Garten gibt es kaum eine richtige alternative ! frankkl
  2. AW: Digital-Radio: Entscheidung wieder vertagt Wenn das mit DAB nicht klappt, dann DVB-T2( 2013). Das DVB-T2 könnte dann eine Lösung sein. Was DVB-T nicht geschafft hat, könnte dann DVB-T2 zur Vollendung bringen.
  3. AW: Digital-Radio: Entscheidung wieder vertagt Mich würde mal interessieren, wieviel Digital und wieviel Analogreceiver beispielsweise in Britannien genutzt werden. Allerdings nicht die immer wieder veröffentlichte Zahl der Haushalte (Soundsoviel Haushalte haben mindestens einen Digitalen Receiver im Haushalt). Was nützt mir die statistischen Aussage ein Haushalt nutzt DAB, wenn dieser nur die Hauptstereoanlage (die am Sonntag Nachmittag mal für eine Stunde läuft) über DAB ansteuert, die übrige Zeit analog im Auto, unter der Dusche, in der Küche auf dem Balkon, im Arbeitszimmer, im Schlafzimmer und beim Joggen mit dem mobilen FM-Emfänger Radio hört.
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