Unabhängigkeit von APS bezweifelt

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Premiere hält offensichtlich weiterhin die Kontrolle über die eigentlich an Astra verkaufte Pay-TV-Plattform.

Seit gut einem Jahr ist das ehemalige Digital Playout Center (DPC) von Premiere komplett an den Luxemburger Satellitenbetreiber SES Astra für rund 55 Millionen Euro verkauft.

Ursprünglich wollte Premiere 24,8 Prozent der Anteile behalten, das Bundeskartellamt hatte damals jedoch den Komplettverkauf zur Bedingung gemacht. Laut Kartellamt würde die vollständige Entflechtung der digitalen Plattform für Pay-TV von Premiere den Wettbewerb verbessern.
 
Doch ob diese geforderte Entflechtung jemals stattgefunden hat, darf bezweifelt werden. Premiere-Chef Kofler bestätigte jedoch in den letzten Wochen die anscheinend weiterhin existierende Abhängigkeit. „Unity Media kann sein geplantes Angebot bei einem Großteil der Premiere-Abonnenten ohne vertragliche Vereinbarung mit Premiere gar nicht freischalten“, so Kofler gegenüber verschiedenen Tageszeitungen. Damit wäre also Premiere in der Lage, die eigentlich als offen kommunizierte APS-Plattform zu kontrollieren. Ein offener Markt wäre somit Wunschvorstellung, die Realität würde aber einen vertikalen Markt bedeuten. Falls dann noch die Privatsender eine Grundverschlüsselung (DIGITAL FERNSEHEN berichtete mehrmals) via APS managen lassen, wäre das bereits zu Zeiten der KirchGruppe angestrebte Pay-TV-Monopol in der Unterföhringer Betastraße 5 perfekt.
 
Der zu Astra im Wettbewerb stehende Satellitenbetreiber Eutelsat hat deshalb Beschwerde gegen die damalige Zustimmung des Bundeskartellamts zum Verkauf eingelegt. Am morgigen Mittwoch wird es voraussichtlich zu diesem Thema beim Oberlandesgericht Düsseldorf eine Entscheidung geben.
 [mg]

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