Aufgedeckt: Die geheimen Verschlüsselungspläne für RTL und Sat.1

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Leipzig – DIGITAL FERNSEHEN liegen Dokumente vor, die von der Verschlüsselung der Privatsender zum 1.1.2007 ausgehen. Damit entstünde eine zweite GEZ.

In dem von dem für Deutschland bedeutendsten Satellitenkapazitätsanbieter SES Astra entworfenen Strategiepapier ist es das erklärte Ziel, „eine gemeinsame Plattform“ für die privaten TV-Veranstalter zu schaffen, die durch „Verschlüsselung“ des Signals eine „adressierbare Kundenbasis“ generiert. Im Klartext: Erst mittels Smartcard, Freischaltcode und eines speziellen Receivers würden die Zuschauer so das Programm von „GZSZ“ bis „TV Total“ empfangen. Wie DIGITAL FERNSEHEN in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, werden die zur Freischaltung notwendigen Smartcards dem Digitalreceiver beigelegt. Als Sicherungsgebühr sind fünf Euro pro Smartcard im Gespräch.
 
Reines Free-TV würde es nach den DIGITAL FERNSEHEN vorliegenden Pläne nicht mehr geben. Doch selbst das ist beim Blick über die Grenzen schon vielfach verschlüsselt: „Lange haben wir in Deutschland auf einer Fernsehinsel der Glückseligkeit gelebt. Die Grundverschlüsselung des werbefinanzierten Fernsehens ist in unseren europäischen Nachbarländern Alltag. Jetzt werden auch in Deutschland aus Zuschauern Kunden – vorausgesetzt, die Pläne setzen sich durch“ so Stefan Goedecke, Mitherausgeber von DIGITAL FERNSEHEN. Wer nach Umsetzung des Blue-Planes noch privates Fernsehen schauen will, muss sich zuerst registrieren. Der Kunde zahlt seine Freischaltgebühren direkt an eine von SES Astra für die Kundenverwaltung eingesetzte Firma, die wiederum an die unter dem Codenamen „Blue“ paketierten Sender einen Betrag für die Anlieferung der verschlüsselten Programme zahlt.
 
Als Verschlüsselungssystem soll nach dem Bericht in der aktuellen DF-Ausgabe Nagravision eingesetzt werden, mit FTA-Receivern könnten damit in Zukunft nicht mehr die üblichen Sender empfangen werden, einzig die Receiver der ‚Blue-Plattform‘ wären in der Lage, auch die grundverschlüsselten Sender zu empfangen. Diese Receiver sollen dann als „einheitlihe Plattform“ etabliert werden, um „das Vertrauen der Kunden“ in die digitale Technik zu stärken. Wer bereits einen Premiere-geeigneten Receiver sein Eigen nennt, braucht dieses Szenario nicht zu fürchten. Für diese Pay-TV-erfahrenen Kunden ändert sich nichts – auf den bestehenden Karten sollen dann auch die neuen Pakete freigeschaltet werden können. Wie die Zukunft nach den Blue-Plänen aussieht, beschreibt DIGITAL FERNSEHEN in der aktuellen Ausgabe 01/2006, die ab 1. Dezember am Kiosk erhältlich ist. [mg]

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