EM- und WM-Finale mit Frau am Kommentatoren-Mikro

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Zum ersten Mal überhaupt wird eine Frau am 18. Dezember 2022 das Finale einer Fußball-Weltmeisterschaft am Mikrofon des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland kommentieren.

Einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge würdigt die ARD mit dieser Entscheidung die Lebensleistung von Fußball-Reporterin Sabine Töpperwien. Die 60-Jährige hatte am vergangenen Donnerstag mitgeteilt, Ende des Monats in den Ruhestand zu gehen. 

„Mich hat es gestern Abend umgehauen, als mir unsere WDR-Programm-Direktorin als Abschiedsgeschenk aus ihrer ARD-Runde diese Urkunde überreicht hat“, sagte Töpperwien der Zeitung. Diese Entscheidung sei „ein Ausdruck meiner Wertschätzung und meiner Pionierarbeit für die nächste Frauen-Generation“ gewesen, habe ihr Direktorin Valerie Weber mitgeteilt. Per Urkunde sei ihr versprochen worden, dass das WM-Endspiel in Katar „auf den Radiowellen der ARD von einer Reporterin kommentiert werden soll“. 

„Ich hatte mehrfach in Interviews der letzten Tage geäußert, dass ich es nicht mehr erleben werde, dass eine Frau bei einer Fußball-EM oder WM das Finale fürs Radio oder Fernsehen übertragen wird“, erklärte Sabine Töpperwien. Die Schwester des ehemaligen ZDF-Sportreporters Rolf Töpperwien (70) nannte gesundheitliche Gründe für ihren Abschied. Sie kommentierte über 700 Fußball-Spiele, knapp 600 davon waren Bundesliga-Partien. Zudem war sie die erste Frau in Deutschland, die live aus einem Fußballstadion berichtete.

Die Endspiele der beiden anstehenden Fußball-Großereignisse werden im ARD-Radio erstmals von Frauen kommentiert. Sowohl bei der Europameisterschaft im Sommer als auch bei der WM 2022 sollen bei den Final-Partien Reporterinnen im Einsatz sein. Das teilte die ARD am Freitag mit. „Diese Entscheidungen sollen den Wunsch der ARD unterstreichen, Frauen im Sportjournalismus weiterhin zu fördern“, hieß es in einer Pressemitteilung.

Auch EM-Finale 2021 wird im Radio von einer Frau kommentiert 

Für die EM, die in diesem Sommer nach aktuellem Stand trotz der Coronavirus-Pandemie in zwölf Ländern ausgetragen werden soll, ist als Final-Reporterin für den Endspielstandort London am 11. Juli Julia Metzner (SWR) vorgesehen. Sie mache „in der Bundesliga-Konferenz der ARD-Hörfunkwellen (…) einen tollen Job. Sie hat dieses Finale verdient“, sagte Steffen Simon, ARD-Teamchef für die EM. Welche Reporterin das WM-Finale 2022 kommentieren wird, steht laut Mitteilung noch nicht fest. 

Bereits tags zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet, dass am 18. Dezember 2022 erstmals eine Frau das Finale einer Fußball-WM im öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommentieren werde.

Mit diesen Entscheidungen würdigt die ARD auch die Lebensleistung von Fußball-Reporterin Sabine Töpperwien. Die 60-Jährige hatte am vergangenen Donnerstag mitgeteilt, Ende des Monats in den Ruhestand zu gehen. „Ein tolles Zeichen der Sportchefs und auch eine Verbeugung vor der langjährigen Sportfunkchefin Sabine Töpperwien. Sie hat mit ihrem Zitat, dass sie es wohl nicht mehr erleben wird, dass eine WM im Finale von einer Frau kommentiert wird, den Ball bei uns Chefs ins Rollen gebracht“, kommentierte ARD-Programmdirektorin Valerie Weber.

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  • Sport-Fussball-Stadion-Kamera: © victor217 - Fotolia.com

7 Kommentare im Forum

  1. Wie oft wollt ihr diesen Beitrag noch bringen? Wir wissen es ja: Frauen an die Macht! Überall und ausnahmslos!
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