In mehr als einem Viertel der deutschen TV-Haushalte ist das digitale Fernsehen bereits heute schon Realität – auch das Angebot an neuen TV-Sendern stetig zu. Doch die Zuschauer beschränken sich nur auf einen Bruchteil des Angebots.
In nur drei Jahren hat sich die Zahl der Fernsehsender in Deutschland um fünfzig Prozent vermehrt. Am 1. Januar 2007 waren in den deutschen TV-Haushalten insgesamt 421 verschiedene TV-Sender empfangbar, Anfang 2004 waren es noch 280. Dies ergab eine Analyse der GfK Fernsehforschung im Auftrag der IP Deutschland.
Tatsächlich sehen sich die Zuschauer pro Woche im Schnitt nicht mehr als zehn verschiedene Sender an so eine IP-Analyse von Daten des AGF/GfK Fernsehforschungspanels, in dem die Fernsehnutzung von über 12 000 Personen permanent erfasst wird. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Erwachsene zwischen 14 und 49 Jahren durchschnittlich 9,1 verschiedene TV-Sender im Laufe einer Woche ansehen. Und selbst Personen in „Mega-Channel-Haushalten“ mit mehr als 150 empfangbaren Sendern nutzen davon nur 10,6 unterschiedliche Kanäle pro Woche. Diese Befunde belegen die unverändert hohe Relevanz der etablierten TV-Sender.
Neue Sender stehen damit vor einer großen Herausforderung: Selbst wenn sie ihre technische Reichweite schnell ausbauen können, gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Zuschauer ihr gewohntes Bouquetüber zehn Sender hinaus deutlich erweitern. Töchter einer starken Mutter, wie beispielsweise die digitalen Spartenkanäle von RTL – RTL Living, RTL Crime und Passion – haben hier laut IP Deutschland die beste Startposition, da sie als Line Extension an Bekanntheit und Erfolg ihrer Dachmarke anknüpfen und nicht zuletzt auch von den Werbemöglichkeiten der Mutter profitieren können. Für unbekanntere Sender steht und fällt der Erfolg mit einer klaren Positionierung und dem erfolgreichen Besetzen einer Nische, so das Unternehmen. [sch]
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