25 Jahre SWR: Als große Reformen in der ARD noch möglich waren

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Zur Fusion feierte man beim (neuen) 1998 mit reichlich Luftballons. ©SWR

Obwohl Reformen mutmaßlich noch nicht einmal derartig nötig waren wie heutzutage, gab es rund um das Jahr 2000 gleich zwei große ARD-interne Zusammenlegungen von Sendeanstalten. SFB und ORB wurden 2003 zum heute krisenumwitterten RBB und bereits fünf Jahre zuvor aus Südwestfunk (SWF) und dem Süddeutschen Rundfunk (SDR) der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR).

Vor 25 Jahren, vom 29. August auf den 30. Augsut 1998 um Mitternacht, sind die Hörfunk- und Fernsehprogramme des neu gegründeten Südwestrundfunks (SWR) auf Sendung gegangen. Nach fast 50 Jahren wurden so aus Süddeutschem Rundfunk und Südwestfunk ein gemeinsamer Sender für alle Menschen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Gründungsintendant war Peter Voß. Die Weichen für stetige Modernisierung und effizienteres Arbeiten wurden gestellt.

Intendant Kai Gniffke – Der SWR kann Transformation

Kai Gniffke vor orangener Wand
SWR-Intendant Kai Gniffke findet in seinem Statement, wie zu erwarten, nur positive Worte für seine Sendeanstalt. Foto: SWR

„25 Jahre SWR, das ist eine Erfolgsgeschichte. Wir alle im SWR sind Kinder eines Transformationsprozesses. Veränderung ist dem SWR in die Wiege gelegt und Teil unserer DNA. Wir setzen mit unserer Arbeit von Beginn an Maßstäbe – nicht nur im Südwesten, sondern auch in der ARD. Wir können stolz darauf sein, was wir in den letzten 25 Jahren erreicht haben.“

Die Fusion 1998 gab den Startschuss für zahlreiche strategische Veränderungen und stellte so auch früh die Weichen Richtung Innovation und Modernisierung. Das Ziel, Doppelstrukturen abzubauen, um kluges, kostengünstigeres und effizienteres Arbeiten zu ermöglichen und dadurch auch Ressourcen für den digitalen Wandel zu schaffen.

Reformen

Aus der Fusion von SDR3 und SWF3 ist beispielsweise mit SWR3 eine der erfolgreichsten Radiowellen Deutschlands entstanden. In der weiteren Zeit wurde u.a. aus dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg 2016 ein Orchester – das SWR Sinfonieorchester. Die jüngste Reform ist 2023 gestartet: Die beiden SWR4 Landesprogramme Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz rücken enger zusammen. Dabei setzt der SWR weiterhin besonders auf Regionalität und Qualitätsjournalismus.

Ressourcen frei setzen für digitale Angebote und junge Zielgruppe

Mit den stetigen Reformen will der SWR unter anderem auch verstärkt Ressourcen frei setzen für digitale Angebote und junge Zielgruppen. In diesem Zuge hat der SWR 2016 „funk“ mitbegründet, das Online-Content-Netzwerk der ARD und des ZDF für junge Menschen, für das er federführend verantwortlich ist. Ebenso für den Ausbau der Streamingplattformen ARD Mediathek und ARD Audiothek, für die der SWR innerhalb der ARD ebenfalls die Federführung inne hat.

Der SWR hat drei Hauptstandorte in zwei Bundesländern: Baden-Baden, Mainz und Stuttgart. Er ist nach dem WDR das zweitgrößte Medienhaus der ARD.

Seit Anfang des Jahres hat der SWR den ARD Vorsitz übernommen, die Geschäftsführung innerhalb des ARD-Senderverbunds.

Quelle: SWR | Red.: bey

Bildquelle:

  • df-swr-ballons: SWR

22 Kommentare im Forum

  1. Bei SWF und SDR gab es einen Grund mehr: Sendergrenzen und Ländergrenzen stimmten nicht überein.
  2. Der SDR wurde 1949 als Rundfunkanstalt für das in der amerikanischen Zone geschaffene Bundesland Württemberg-Baden gegründet. Drei Jahre wurde aus Württemberg-Baden und den beiden in der französischen Zone existierenden Bundesländern Baden und Württemberg-Hohenzollern dann Baden-Württemberg. Der SDR aber existierte bis 1998 weiter.
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