Aktionäre klagen gegen Rupert Murdoch – „Vetternwirtschaft“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Medienmogul Rupert Murdoch steht aufgrund der geplanten 675 Millionen Dollar schweren Übernahme der von seiner Tochter Elisabeth betriebenen Produktionsfirma Shine Group durch News Corp. eine Aktionärsklage ins Haus.

Die Amalgamated Bank of New York und der Central Laborers Pension Fund reichten als Anteilsinhaber des Medienkonzerns am Mittwoch Klage vor einem US-Gericht in Delaware ein, berichtete der Branchendienst „Variety“ (Donnerstagsausgabe). Sie bezeichnen die Transaktion in der Klageschrift als Fall von „Vetternwirtschaft“. Dabei habe es insbesondere der Aufsichtsrat versäumt, Murdochs Beweggründe für die Transaktion in Frage zu stellen oder hinreichend zu prüfen.

Murdoch besetze nicht nur die Führungsriegen seiner Unternehmen zunehmend mit Familienmitgliedern, hieß es in Anspielung auf News-Corp-Europachef James Murdoch. Zudem würden auch kontinuierlich Geschäfte getätigt, von denen Angehörige profitierten, ließ die Amalgamated Bank als Vertreter zahlreicher an News Corp. beteiligter Investment-Funds verlauten.

Das Kreditinstitut ging noch einen Schritt weiter und sprach laut „Variety“ davon, dass Murdoch News Corp. wie einen Süßigkeitenladen, der als Familienbetrieb geführt werde, behandele. Im Falle von Shine stehe ein völlig überhöhter Kaufpreis im Raum. Zudem mache die Übernahme strategisch wenig oder gar keinen Sinn. Dass der Aufsichtsrat dem Deal zugestimmt habe, überrasche dabei kaum.

Die Amalgamated Bank hält selbst lediglich eine Million Aktien. Das entspricht einem Anteil von 0,003 Prozent an News Corp. Eine Sprecherin des Murdoch-Konzerns bezeichnete die Klage gegenüber „Variety“ als „substanzlos“. In der vergangenen Woche hatte News-Corp-Vorstand Chase Carey die Shine-Übernahme aufgrund der dadurch zugänglich gemachten Programminhalte als „hervorragend passend“ verteidigt.

Elisabeth Murdochs Shine gehört zu den größten Produktionsunternehmen Großbritanniens und verantwortet unter anderem die Kochshow „Master Chef“. Zudem ist das Unternehmen an weiteren TV-Produzenten wie Reveille in den USA sowie auf dem europäischen Kontinent und in Australien beteiligt. Die Übernahme des Unternehmens ist noch nicht endgültig vollzogen. Zunächst muss ein spezielles Auditing-Kommittee zustimmen. Ursprünglich war bis Ende März mit dem Abschluss der Transaktion gerechnet worden. [ar]

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