ARD-Reform: Zentrale Technik-Einheit in Planung

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Der Reformdruck auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist hoch: Die ARD arbeitet jetzt an mehr Effizienz beim Thema Technik.

Die ARD will eine zentrale Technik-Einheit schaffen, um im Verbund effizienter zu arbeiten. Die zentrale Organisationseinheit soll für standardisierte technische Lösungen verantwortlich sein, wie die ARD-Gemeinschaft am Donnerstag mitteilte. Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke sagte: „Mit der zentralen Tech-Unit wird die ARD im Produktionsbereich strategiefähiger, effizienter und schneller.“ Arbeitsabläufe sollen vereinheitlicht werden. Am 1. Januar 2025 soll die Tech-Unit ihre Arbeit aufnehmen.

ARD-Reform soll Zusammenarbeit mit ZDF und Deutschlandradio erleichtern

Dieser Schritt ist Teil der laufenden Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Medienhäuser stehen verstärkt unter Spardruck. Die für Medienpolitik zuständigen Bundesländer fordern schnelle Reformen und arbeiten ihrerseits an Ideen. Mit der zentralen Technik-Einheit greift die ARD eine Anregung eines unabhängigen Gremiums (Zukunftsrat) auf, das für die Länder Vorschläge erarbeitet hatte.

Von der ARD hieß es zudem: „Die zentrale Einheit erleichtert auch eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem Deutschlandradio und dem ZDF etwa beim Betrieb von gemeinsamen Plattformen.“

Text: dpa/ Redaktion: JN

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  • ardlogo: ARD/ Design

2 Kommentare im Forum

  1. "Die ARD will eine zentrale Technik-Einheit schaffen, um im Verbund effizienter zu arbeiten." Klingt nach on top. Gab es diese "Technik-Einheit" nicht bereits für den bestehenden Verbund innerhalb de ARD-Gemeinschaft? Was solls, Technik muss eh regelmäßig erneuert werden.
  2. Es gab und gibt Kooperationen zwischen Anstalten in unterschiedlichem Umfang. So hat man aktuell zwei Playout-Center für TV aufgebaut, eines sitzt beim MDR in Leipzig und spielt MDR und nun auch NDR und RB aus, der rbb kommt wohl als nächstes dran und soll soweit mir bekannt dann auch da drüber laufen (wenn er sich mal aus dem Chaos konsolidieren sollte). Das andere Playout sitzt soweit mir bekannt beim SWR und kümmert sich um die anderen Anstalten. Wie viel sowas spart, weiß ich nicht. Kleinere, recht neue Kooperationen: der SWR encodiert den SR-Hörfunk und der NDR encodiert den RB-Hörfunk mit für Satellit. Und der Encoderserver für den MDR-Hörfunk steht beim Uplink in Potsdam und nicht beim MDR in Halle. Es gab immer schon technische Gemeinschaftseinrichtungen, z.B. den ARD-Stern in Frankfurt oder die gemeinsam genutzten Sat-Uplinks in Potsdam und Frankfurt. Aber hier gehts künftig offenbar um mehr. Und es geht um Vereinheitlichung. Ob das in jedem Fall was spart, vermag ich auch nicht zu sagen. Bislang ists beim Hörfunk z.B. so, dass jedes Funkhaus auf andere Technik setzt bei den Mischpulten (letztlich entweder DHD oder Lawo, der hr und derzeit teils auch noch der rbb haben Mandozzi) und bei der Ausspielsoftware. Das wurde anstaltsweise bzw. teils funkhausweise oder auch nur projektweise ausgeschrieben und das, was am besten erschien, wurde genommen. Das geht soweit, dass in den "outgesourcten) MDR-Landesfunkhäusern Dresden und Magdeburg DHD-Mischpulte im Hörfunk laufen, in Erfurt aber Lawo-Mischpulte. Auch beim Sendernetzbetrieb setzt man bislang auf unterschiedliche Technik bzw. historisch bedingt auch bei MDR, rbb Brandenburg/Ostberlin undNDR MeckPomm auf externe Dienstleister.
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