[Blick auf die Börse] RTL einziger Gewinner in turbulenter Woche

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.

Die Aktie von Sky Deutschland hat im Anschluss an die Vorlage der Bilanzzahlen für das dritte Quartal keine gute Woche erwischt. Das Papier rutschte seit Montag bis Börsenschluss am Donnerstag um insgesamt fast 16 Prozent auf ein Niveau von 1,85 Euro ab. Damit ist der größte deutsche Bezahlanbieter aber nach wie vor deutlich vom Sechs-Monats-Tiefststand am 4. Oktober (1,631 Euro) entfernt. 
 
Bereits am vergangenen Freitag hatte die Royal Bank of Scotland (RBS) das Kursziel für die Aktie von 3,30 auf 2,45 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Hold“ belassen. Mit dem starken Anstieg der Abonnentenzahl habe der Bezahlsender die durchschnittlichen Markterwartungen zwar übertroffen, wegen der derzeitigen Liquiditätslücke sei die Aktie aber mit Risiken behaftet, schrieb Analyst Paul Gooden. Das Unternehmen sei zwar auf gutem Wege die operative Gewinnzone zu erreichen, aber zur Sicherstellung des Finanzierungsbedarfs dürfte eine neuerliche Kapitalerhöhung immer wahrscheinlicher werden.
 
Auch ProSiebenSat.1 Media geht mit klaren Verlusten aus der Handelswoche. Gegenüber der Auftaktnotierung von 15,02 Euro am Montagmorgen verlor der Anteilsschein im MDAX der Frankfurter Börse knapp 7 Prozent auf 13,99 Euro (Freitag, 9.00 Uhr). Im 12-Monats-Vergleich steht sogar ein Minus von 27,74 Prozent zu Papier. Die Citigroup hat ProSiebenSat.1 auf „Buy“ mit einem Kursziel von 20,00 Euro belassen. Der Titel bleibe für weitere drei Monate auf der „Most Preferred List“ für den Mediensektor, schrieb Analyst Thomas Singlehurst in einer Branchenstudie vom Donnerstag. Die Geschäftsentwicklung im Schlussquartal dürfte hinsichtlich der Wachstumsperspektiven im zweiten Halbjahr für Zuversicht sorgen. Zudem würden die Papiere trotz eines guten Chance-/Risikoverhältnisses und deutlich verbesserter Bilanzkennziffern unter den Tiefstständen des März 2009 gehandelt.

Bei der Kabel Deutschland Holding fiel die Kursentwicklung ebenfalls rückläufig aus. In den vergangenen fünf Tagen ging es von 42,80 auf 41,285 Euro nach unten – ein Minus von rund 3,5 Prozent. Von einem Zwischentief am Dienstagmorgen (40,655 Euro) konnte sich die Aktie immerhin berappeln. JPMorgan hat das Kursziel des Kabelnetzbereibers nach Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal von 49,00 auf 51,00 Euro angehoben und die Einstufung auf „Overweight“ belassen. Der Kabelnetzbetreiber habe die Erwartungen beim Umsatz und dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) etwas übertroffen, schrieb Analyst Hannes Wittig in einer Studie vom Donnerstag. Die gesamte deutsche Kabelbranche habe sich erneut stark entwickelt. Zudem dürfte das Unternehmen den Markt mit Blick auf das Investitionsvolumen beruhigt haben. Er habe die Prognosen nur wenig geändert, das Kursziel aufgrund des in die Zukunft verschobenen Bewertungszeitrahmens aber nach oben korrigiert.
 
Das an den Börsen in München, Berlin, Frankfurt und Stuttgart gehandelte Papier der RTL Group trotzte dem Trend und legte in dieser Woche als einziger Medienwert in unserem Vergleich mit einem Plus von 5,4 Prozent deutlich zu. Der Eröffnungsnotierung von 70,21 Euro am Montag stand am Freitag ein Startkurs von exakt 74 Euro entgegen. Damit bestätigt der Medienkonzern den 12-Monats-Trend, bei dem ebenfalls eine Aufwärtsentwicklung von 6 Prozent zu beobachten ist. Die positive Umsatzentwicklung im Rahmen der am 9. November vorgelegten Quartalszahlen beflügelte offenbar die Fantasien der Anleger..
 
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de wöchentlich am Freitag über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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