BR will Degeto-Chefin Reitz heute zu seiner „First Lady“ küren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die frühere BR-Fernsehfilmchefin und derzeitige Degeto-Geschäftsführerin Bettina Reitz könnte im Juni 2012 als Fernsehdirektorin zum Bayerischen Rundfunk (BR) zurückkehren. Sie geht in der entscheidenden Rundfunkratssitzung am heutigen Donnerstag um 14 Uhr als einzige Kandidatin ins Rennen.

Reitz wäre die erste Frau in diesem Amt beim BR, sollte sie zur Nachfolgerin des Ende Mai scheidenden Fernsehdirektors Gerhard Fuchs gewählt werden. BR-Intendant Ulrich Wilhelm hatte die Personalie Reitz Mitte November im Fernsehausschuss des Rundfunkrats zum Thema gemacht und schlug sie offiziell als Nachfolgerin vor. In ARD-Kreisen gilt der Zuschlag für die weit über den BR hinaus anerkannte Bewerberin als sicher. Bislang hatten nur Männer den hohen Fernsehposten in München inne.

Reitz hat in der Branche einen glänzenden Ruf, den sie sich vor allem als Verantwortliche für Fiktionales im BR verdiente. Ihr Gespür für gute Stoffe auch bei der Co-Finanzierung des BR hat ihr immer wieder lobende und dankende Erwähnung von zahlreichen Film- und TV-Preisträgern eingetragen – nicht zuletzt von Oscar-Gewinner Florian Henckel von Donnersmarck („Das Leben der Anderen“). Reitz war zudem bereits bei der Neubesetzung der Fernsehdirektion des WDR im Jahr 2007 im Gespräch, die dann an Verena Kulenkampff ging.
 
Die 49-jährige Reitz war erst im Mai vom BR zur ARD-Filmtochter Degeto gewechselt. Die Degeto hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, weil das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder die gleichen Produktionsfirmen beauftragt haben soll. Diese Vorgänge sollen nun untersucht werden. Zudem war vor wenigen Wochen bekanntgeworden, dass die Degeto ihr Produktionsvolumen in den kommenden zwei Jahren zurückfahren muss, weil zu viele Programme auf Halde liegen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
 
Diese jüngste Entwicklung dürfte jedoch mit der möglichen Rückkehr Reitz‘ nach München wenig zu tun haben. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet und Senderkreise bestätigen, hatte der damalige Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) und Aufsichtsratsvorsitzende der ARD-Tochter Degeto, Udo Reiter, Wilhelm schon vor dessen Amtsantritt als BR-Intendant gefragt, ob eine Berufung von Reitz zur Degeto ein Problem wäre. Und schon damals hätten die beiden miteinander geklärt, dass eine Rückkehr kein Problem wäre, wenn Wilhelm Reitz 2012 als Fernsehdirektion gewinnen wollte. [Ulf Vogler/ar/Jutta Steinhoff]

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